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Niereninsuffizienz der Katze aus Sicht der Ayurveda-Medizin

Immer wieder begegnen mir in meiner Praxis Katzen mit Niereninsuffizienz oder Nierensteinen. Die Nieren sind ein empfindliches Organ, gerade im Alter sind sie oftmals die ersten Organe, die schwächeln. Kein Wunder, schließlich haben sie jahrelang Entgiftungsarbeit geleistet. Gerade bei Katzen sind industriell hergestellte Futtermittel nicht selten mit zahlreichen Futterzusätzen, Konservierungs- und Geschmacksstoffen versehen, um höhere Akzeptanz und Haltbarkeit zu erreichen. Zudem werden viele Katzen mit Trockenfutter gefüttert und nehmen gleichzeitig zu wenig Trinkwasser bzw. Flüssigkeit zu sich. Dies belastet auf Dauer die Entgiftungsorgane des Körpers, insbesondere die Nieren.

FRISCH GEKOCHTES FUTTER UND AYURVEDISCHE MEDIZIN BEI NIERENINSUFFIZIENZ

Da Katzen von Natur aus wenig trinken, daher viel Feuchtigkeit über die Nahrung aufnehmen müssen, ist eine reine Trockenfutter-Fütterung nicht zu empfehlen. Frisch gekochtes Futter kann ein Segen für die Nieren sein, nicht nur im Therapiefall, sondern auch vorbeugend. Der Flüssigkeitsgehalt ist bei frisch gekochtem, vor allem suppigem Futter einerseits hervorragend für nierenkranke Katzen geeignet, andererseits können wir sichergehen, dass keine zusätzlich belastenden Zusatzstoffe in der Nahrung enthalten sind und die Verdaulichkeit der Nahrung optimal ist. Nur so kann der geschwächte Gesamtorganismus regeneriert werden. Zerstörtes Nierenparenchym ist nur schwer heilbar, daher ist es umso wichtiger, dass das noch funktionstüchtige Nierengewebe gesund gehalten und entlastet wird. Aus ayurvedischer Sicht haben gekochter Kürbis, Gurke, Zucchini, Spargel, Äpfel und rohe Papaya hervorragende diätetische Wirkungen auf die Nieren. Hier können wunderbare Eintöpfe (10 – 15 Prozent Gemüse) mit frischem, zum Teil auch gekochtem Fleisch (85 – 90 Prozent) für die Katze zubereitet werden. Katzen fressen frisch gekochtes Futter, entgegen der weitverbreiteten Meinung, sehr gerne. Es muss nur richtig zubereitet werden.

FALLBEISPIEL

Vor einem Jahr kam eine Dame mit ihrer nierenkranken Katze Susi in meine Praxis. Ich habe sie vollständig auf frisch gekochtes Futter umgestellt, Ayurveda in ihr Leben integriert, der Besitzerin empfohlen, für ihre Katze frisch zu kochen, das Futter mit viel Flüssigkeit zuzubereiten und Susi 4 Futterrationen pro Tag zu geben.
Die Besitzerin war zunächst erschrocken, da sie nicht gerne kocht. Sie musste sich als Kochmuffel outen und bekam von mir den Rat, es zu versuchen. Außerdem ist die Katze kein Sternekoch-Bewerter, sondern ein dankbarer Gast. Mein Rezept war denkbar einfach: Zuerst einen ½ TL Ghee in den Topf geben, Kräuter ins Ghee mischen, danach das Gemüse zugeben. Alles kochen lassen, und am Ende die Futterergänzungen und rohes Fleisch unterrühren.
Susi bekam jeden Abend einen Puten- oder Ziegen-Gemüse-Eintopf mit Gartenkräutern, Kurkuma, Punarnavadi (lat. Boerhaavia diffusa) und Goksuhra (lat. Tribulub terrestris, ayurvedische Futterergänzungen für die Nieren). Anfangs tat sich die Besitzerin schwer mit den kleinen Mengen an Kräutern, hatte aber bald den Dreh raus und schnell selbst angefangen, abends einen Eintopf zu essen. Auch sie fühlte sich bald viel besser, ebenso wie ihre Susi, die nach einem Tag Protest-Maunzen ihren Eintopf zu lieben anfing. Sie bekommt nun 4 feste Mahlzeiten pro Tag und steht schon immer zur Essenszeit parat. Auch den speziellen Nierenkräutertee mit Ackerschachtelhalm, Birkenblättern und Guducci (lat. Tinospora cordifolia), der mit Honig und etwas ausgekochter Fleischbrühe angereichert wird (1 TL des rohen Fleisches mit 10-facher Menge Wasser kochen), wird von Susi besser angenommen als erwartet, sodass sie jetzt auf einem sehr guten Weg ist, ihre Trinkmenge zu erhöhen. Ihre Laborwerte hatten sich bereits nach 3 Monaten verbessert und sind nun nach 1 Jahr fast wieder im Normbereich. Auch Susis Fell sieht sehr viel besser aus, sie haart kaum noch, und ihr sonst regelmäßiges Erbrechen ist vollständig verschwunden.

ZUSATZTHERAPIE

Außerdem habe ich der Besitzerin Massagegriffe, Ausstreichungen und Wärmebehandlungen in der Nierengegend empfohlen. Das gefällt Susi mittlerweile immer besser. Zunächst musste sie sich daran gewöhnen, dass man sie gezielt an dieser Stelle berühren möchte. Die lauwarme Wärmeflasche fand sie irritierend. Schnell wusste sie aber, was auf sie zukommt, und spürte, dass diese Behandlung sehr wohltuend ist.
Bei Susi sind im letzten Jahr auch keine Harnwegsinfekte mehr aufgetreten, die zuvor, trotz Antibiotikatherapie, regelmäßig ihre Begleiter waren.

THERESA ROSENBERG:
AYURVEDA FÜR TIERE,
KÖNIGSFURT-URANIA VERLAG

THERESA ROSENBERG
HEILPRAKTIKERIN
AYURVEDA MEDIZIN M.SC

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
Ayurveda und Ernährungsberatung für Mensch und Tier, Manualtherapie, Phytotherapie, Autorin

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