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Trichogramm: Mikroskopische Haaranalyse

LABOR VETSCREEN

Unter einem Trichogramm versteht man eine mikroskopische Haaranalyse, die sehr gut bei Haarausfall, Hauterkrankungen mit Juckreiz und Fellveränderungen unklarer Ursache eingesetzt werden kann. Sie ersetzt zwar keine mikrobiologische oder parasitologische Untersuchung, aber ergänzt diese und kann differenzialdiagnostisch genutzt werden.

WAS VERRÄT UNS DAS TRICHOGRAMM?

Es ermöglicht Rückschlüsse auf den Verlauf des Haarzyklus, über das zahlenmäßige Verhältnis von wachsenden Haaren (Anagenhaare), Haaren in der Ruhephase (Telogenhaare) und Haaren in der Übergangsphase (Katagenhaare). Dadurch lässt sich feststellen, wie aktiv der Haarausfall zum Zeitpunkt der Untersuchung ist. Eine Veränderung der Haarfollikel, eventuelle Pilzerkrankungen sowie Parasiten können ebenfalls festgestellt werden.
Für dieses Verfahren werden ca. 20–30 Haare mit Wurzel von verschiedenen Stellen benötigt.
Die Haare werden von der Haarwurzel bis zur Haarspitze mikroskopisch mit Lupenvergrößerung bzw. einem 10er-Objektiv angeschaut und auf Veränderungen untersucht.
Haarwurzeln
werden zunächst mit der Lupenvergrößerung betrachtet und hinsichtlich ihrer Wachstumsphase beurteilt.
Anagene oder Wachstumsphase
Die Haarwurzeln erscheinen abgerundet, glatt, weich. Gehen sie in die katagene oder Übergangsphase über, werden sie fester, ihre Oberfläche erscheint rauh.
Befinden sich die Haare überwiegend in der telogenen Phase (die Wurzeln erscheinen verkürzt abgerundet), kann dies einen Hinweis auf eine endokrinologische oder metabolische Störung geben. Ein solches Bild finden wir z.B. bei Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Morbus Cushing.
Haarspitzen
Tierhaare laufen normalerweise in einer Spitze aus. Auch wenn eine hormonell bedingte Alopezie vorliegt, zeigen sich die Haarspitzen weitgehend intakt.
Bei Katzen, die durch einen vermehrten Putztrieb kahl werden, kann man dies durch Veränderungen an den Haarspitzen festmachen. Sie erscheinen wie abgeschnitten und können Spliss aufweisen. Es ist vermehrter Haarbruch zu erkennen. In diesem Fall muss die Ursache ermittelt werden, ob das durch Juckreiz ausgelöste Belecken und Kratzen von einer Allergie oder Atopie, von Dermatophytosen (Pilzerkrankungen der Haut) oder Ektoparasiten ausgelöst wird. Bei Tieren ist der Haarzyklus stark von der Rasse, dem Sexualzyklus und dem jahreszeitlich bedingten Haarwechsel abhängig. Deshalb kann die Beurteilung der Wachstumsphasen nur bedingt diagnostisch stattfinden.

HAUTPILZE
Hautpilze führen zu einem Aufquellen der Haare, die klare Trennung in Mark und Rindenschicht scheint eher verwaschen. Keratolytische Enzyme, die von den Pilzen produziert werden, führen dann häufig zum Haarbruch, die Bruchstellen sind ausgefranst.

EKTOPARASITEN
Raubmilben (Cheyletiella), bei Kaninchen/Meerschweinchen auch Fellmilben und Pelzmilben (Chirodiscoides, Linognathus), kleben ihre Eier an den Haarschäften fest. Nissen von Haarlingen oder Läusen kann man bereits ohne Mikroskop an den Schäften erkennen.
Das Trichogramm dient als zusätzliches diagnostisches Verfahren bei Hautpatienten mit ungeklärter Ursache.

Bei Fragen zu diesem Thema, rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine E-Mail. Wir beraten Sie gern.

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