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Im Porträt: Katzenpsychologin Miriam Kuhl

Katzenverhaltenstherapeutin und Katzenpsychologin,
Autorin, Dozentin an den Paracelsus Schulen

„Gott schuf die Katze, damit der Mensch einen Tiger zum Streicheln hat.“
(Hugo)

Ohne Katzenhaare bin ich nicht vollständig angezogen, sagt Miriam Kuhl oft. Tiger, und seien es nur Bonsaitiger, sind ihre DNA. Bei ihr zuhause und in ihrem Katzenhotel spazieren Katzen aller Coloeur und Rasse allerorts, kreuz und quer, oben und unten. Oft bekommt man unerwartet einen kleinen Stubs von einer Katzenpfote. Sie hat extra Catwalks hoch oben an den Wänden einbauen lassen, denn Katzen lieben es, auf ihr „Personal“ herabzuschauen.
Schwerpunkt ihrer Arbeit ist es, Verständnis für die Bedürfnisse der vermeintlich leicht zu haltendenden Tiere zu schaffen. Nicht ohne Grund lebt in nahezu jedem zweiten deutschen Haushalt mindestens eine Katze. Aber lebt sie bedürfnisgerecht? Nicht selten kommt es zu Kommunikationsmissverständnissen zwischen Katze und Mensch oder Katzen untereinander. Noch viel häufiger treten psychosomatische Probleme wie Unsauberkeit, Harnmarkieren, Aggression, gestörtes Fressverhalten, idiopathische organische Erkrankungen bis hin zu Rückzug, Lethargie und Apathie auf.
Leider oft erst hier beginnt die Arbeit der erfahrenen Katzenpsychologin, die seit 20 Jahren zum Thema „Katze in menschlicher Obhut“ arbeitet und forscht.
„Ich wünsche mir, dass die neuen Katzenbesitzer vor der Anschaffung zu mir kommen und sich über die optimalen Lebensbedingungen von Katzen in ihrem Haushalt beraten lassen. Aber das Leben ist leider kein Wunschkonzert, und so kann ich leider oft erst korrigierend eingreifen“, bedauert Katzenexpertin Miriam Kuhl.
Auch der Tierschutz ist ihr ein Anliegen. Seit Jahren rettet sie Katzen aus spanischen Notfallpflegestellen. Nicht selten stammen diese aus Tötungsstationen. Viele der geretteten und vermittelten Katzen sieht sie dann regelmäßig in ihrem Katzenhotel in Düsseldorf zu Urlaubszeiten der Besitzer wieder.
Mit dem Hotel hängt auch ein weiterer Schwerpunkt der Katzenseelenforscherin zusammen: Die wenigsten Katzen leben gern dauerhaft allein. Früher, als sie sich als wildlebende Katzen selbst versorgen mussten, wurden klare Reviere geschaffen und verteidigt, und man traf sich nur zur Paarung. In versorgter Wohnungshaltung, selbst mit Freigang, vereinsamen die kommunikationsbedürftigen Samtpfoten als Einzelgänger oft. Die Katzenbesitzerin von ursprünglich einer Katze war überzeugt, dass ihre Katze Johanna allein glücklich ist. Nun hat sie zwei neue Katzen, Gustav und Levi. Der Unterschied, abgesehen von den Charakteren, ist größer kaum denkbar: Es sei eine Freude, zu sehen, wie sehr sie miteinander interagieren, soziale Fellpflege betreiben, sich necken, kuscheln, spielen und kommunizieren. Das kann man als Mensch nicht darstellen. Sie, ehemals überzeugte Einzelkatzenbesitzerin, würde nie wieder eine Katze einzeln halten, sagte sie im Gespräch mit Miriam Kuhl.
Aber wer passt zu wem, und wie funktioniert eine gelungene Vergesellschaftung? Im Revier der einen Katze zu 95 Prozent nicht, ist die Erfahrung von Miriam Kuhl und den meisten Katzenbesitzern. Für Katzenhalter mit dem Wunsch nach einer Zweitkatze oder auf der Suche nach einem passenden Pärchen ist Miriam Kuhl mit 20-jähriger hauptberuflicher Katzenerfahrung kompetente Ansprechpartnerin.
„Mein Leben sind glückliche Katzen. Nicht artgerechte Lebensumstände unter menschlicher Obhut akzeptiere ich nicht. Und damit verliere ich dann auch Mal den einen oder anderen Kunden, der z.B. seine Katze vegetarisch ernähren wollte, sie an der Leine oder in einem einzigen Zimmer hielt“, betont Miriam Kuhl. „Natürlich ist mir schmerzhaft bewusst, dass ich nicht alle retten kann, aber das ist einer der Gründe, warum ich auch an den Paracelsus Schulen Seminare gebe: Je mehr Katzenhalter aufgeklärt sind, desto mehr zufriedene und ausgeglichene Katzen leben in unseren Haushalten. Und wer wohnt nicht lieber in Harmonie und Frieden statt mit ständig neuen Problemen, Stress und gesundheitlichen Beeinträchtigungen?“

Die Arbeitsschwerpunkte der Katzenpsychologin sind

  • Vergesellschaftung
  • Den Bedürfnissen angepasstes Wohnumfeld
  • Eingewöhnung von „Second-Hand-Katzen“
  • Artgerechte Katzenernährung
  • Hilfe bei Verhaltensauffälligkeiten wie Harnmarkieren, Aggression, frühmorgendliches Wecken etc.
  • Artgerechte gesunde. aber zugleich leckere Ernährung
  • Katzensprache verstehen
  • Stress vermeiden – Gesundheit fördern
  • Resilienz

Foto ©A. Kuzmin– Adobe, A. Ozerova– Adobe