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Gespiegelte Probleme: Wenn dein Hund deine Fragen beantwortet

Bestimmt hast auch du schon einmal die Aussage gehört: „Dein Tier spiegelt dich!“ Und möglicherweise sind in deinem Kopf dann viele Fragezeichen aufgetaucht. Wir überlegen oft, was das Verhalten unserer Tiere mit uns zu tun haben könnte. Eine Antwort darauf lässt sich aber nur schwer finden.

HALTEN WIR DEN SPIEGEL VOR

Seit 20 Jahren bin ich nun schon als Tierkommunikatorin tätig, und die Erfahrung, die ich in Bezug auf Spiegelthemen machen durfte, ist vielfältig. Wollen wir zu Beginn zunächst die Frage klären, was ein Spiegelthema ist und wann wir von einem solchen sprechen. Meiner Meinung nach spiegelt dir dein Tier ein Verhalten, wenn du in Resonanz mit ihm gehst. Ich meine damit, wenn dich das Verhalten ärgert oder du körperlich reagierst, auf eine ungute Art und Weise, dann könnte das „Problem“ deines Tieres etwas mit dir zu tun haben. Es geht darum, herauszufinden, welches Thema hinter einem Problem steckt. Ab und zu kann sich die Findung der Ursache als anstrengend erweisen, und nicht immer ist das, was wir erkennen, schön. Dennoch sollten wir diesen Weg wählen, denn sobald wir etwas unterdrücken oder nicht wahrhaben wollen, ändert sich nichts. Erst nachdem wir damit begonnen haben, unser eigenes Verhalten zu überdenken, geben wir unserem Tier die Möglichkeit, diese vermeintliche „Unart“ loszulassen.

WAS HAT DAS MIT MIR ZU TUN?

Zu erforschen, was hinter einem unliebsamen Verhalten steht, erweist sich für uns Tierfreunde meist nicht so einfach. Dafür gibt es einen Grund: Wir stellen nicht die richtigen Fragen. Sobald unser Haustier etwas tut, was uns missfällt, fragen wir uns „Warum macht es das?“ anstatt „Was hat das mit mir zu tun?“.

EINE EIGENERFAHRUNG

Vor zwei Jahren war ich unglaublich verzweifelt. Mein Dalmatinermädchen Ylvi zog mich ständig durch den Wald. Egal, wie schnell ich unterwegs war, ihr ging es stets zu langsam. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich völlig außer Puste stehen blieb, in die Weite blickte und endlich die richtige Frage stellte. Vorher hatte ich stets versucht, meinen Hund mit Verhaltensregeln zum „Umdenken“ zu bewegen. Leider ohne Erfolg. Ich stand also auf dieser Waldlichtung und dachte: „Was hat das mit mir zu tun?“ Wie aus dem Nichts entstand in meinem Kopf die nächste Frage: „Wem oder was hetzt du ständig hinterher?“ In diesem Moment reagierte mein ganzer Körper. Das war die Frage, nach der ich gesucht hatte und die sofort die Antwort lieferte. Ich muss gestehen, dass ich mit meinen Gedanken während des Spaziergangs ganz oft in meinem Business war. Ich überlegte, was ich noch zu tun habe, was ich noch machen könnte, und all das, was sich Selbstständige sonst noch fragen, um ihr Geschäft am Laufen zu halten. Ich hetzte innerlich von einem Gedanken und von einem To-do zum nächsten. Ich atmete durch und versprach mir, ab sofort im Hier und Jetzt zu bleiben und mich ausschließlich auf den Spaziergang mit meinem Dalmatiner zu konzentrieren. Und siehe da, es passierte umgehend etwas Unglaubliches: Ylvi ging ganz normal weiter. Heute erinnert sie mich hin und wieder daran, wenn ich in alte Muster zurückfalle, aber meistens gelingt mir ein normaler Spaziergang mit ihr.

BEISPIELUNARTEN

Wie kannst du erkennen, ob das unliebsame Verhalten deines Tieres etwas mit dir zu tun hat und welches Spiegelthema sich dahinter verbergen könnte? Ich möchte ein paar Beispiele nennen, sodass du für dich das eine oder andere ableiten kannst. Beschäftigen wir uns zu Beginn mit den unerwünschten Verhaltensweisen deines Tieres. Ich werde zu jeder Tierart ein Beispiel aufschreiben, und vielleicht ist es zufälligerweise auch deines.
Jeder von uns kennt die Hunde, die an der Leine hängen und jeden anderen Hund ankläffen. Für jeden Hundehalter ist diese Situation meist sehr stressig und nervig. Wir wollen nicht auffallen, und auf gar keinen Fall, dass unser Hund ausrastet. Ein Thema, das dahinterstecken könnte, ist Unsicherheit.
Der Hund spiegelt die Unsicherheit seines Menschen. Das bedeutet aber in diesem Zusammenhang, dass der Mensch nicht nur unsicher im Umgang mit seinem Tier ist, sondern, dass er auch in anderen Lebensbereichen Unsicherheiten zeigt. Wenn ich jetzt an mich denke, dann sagte mir mein Mann das oft in Bezug auf meine Hündin Safi. Ich allerdings behauptete stets, dass ich auf gar keinen Fall unsicher bin. Irgendwann erkannte ich, dass ich arge Probleme damit hatte, Entscheidungen zu treffen, und genau das ist ein Zeichen von Unsicherheit. Also frage dich an dieser Stelle, in welchen Bereichen deines Lebens du unsicher bist.
Bei Katzen entsteht Zoff, wenn mehrere Tiere in einem Haushalt zusammenleben. Oft gibt es dann eine Katze, die sich zurückzieht und für sich alleine bleibt. Für uns Menschen ist dies schrecklich mit anzusehen, weil wir nicht wissen, ob sich die Katze das so wünscht oder ob sie sich nur nichts zutraut. Wenn sie sich nichts zutraut, könnte mangelndes Vertrauen dahinterstecken. Die Frage könnte dann an dieser Stelle lauten: In welchem Bereich meines Lebens ziehe ich mich zurück? Wo lasse ich Menschen nicht an mich heran?
In der Regel sind wir alle schon ein- oder auch mehrmals verletzt worden, haben uns aus diesem Grund zurückgezogen, Schutzmauern errichtet und lassen andere nicht mehr an uns heran. Das könnte einer der Gründe sein, warum sich ein Tier zurückzieht. Wenn die eigene Katze dieses Verhalten zeigt, dann stelle dir oben genannte Fragen und gib dir eine ehrliche Antwort. Natürlich kannst du dann auch etwas verändern, sofern du es für dich wünschst.

EIN PFERDEKLASSIKER

Kommen wir nun zu einem Pferdebeispiel, das ich immer wieder im Rahmen meiner Tierkommunikationstätigkeit höre: „Mein Pferd weigert sich, die Dinge zu tun, die ich von ihm verlange. Solange ich alleine bin, klappt alles, doch wenn jemand zusieht, klappt nichts mehr.“ Was Tiere hier dem Menschen spiegeln, hat nicht selten mit dem Thema Authentizität zu tun. Gerade unter Pferdemenschen ist das ein unglaublich großes Thema. Man möchte alles perfekt machen und die Anforderungen anderer erfüllen. Ganz oft sieht es in uns aber anders aus: Wir möchten vielleicht einen anderen Weg gehen, weg von Druck und Zwang. Man ist der Ansicht, dass eine Pferde-Mensch-Beziehung eine Herzensbeziehung sein sollte, also ohne großartige Befehle und Ansprüche. Wenn dein Pferd sich dir verweigert, dann frage dich, in welcher Situation du nicht zu dir selbst stehst. In welchen Bereichen deines Lebens verbiegst du dich, um es anderen recht zu machen? Eines kann ich dir mit Sicherheit sagen: Pferde fordern Authentizität, und das immer. Tust du das, was du mit deinem Pferd gerade machst, weil du es möchtest und genau so, wie du es möchtest, oder versuchst du die Regeln und Ansichten von anderen zu erfüllen?

NACHDENKEN

Vielleicht konntest du dich in einem dieser Beispiele erkennen, dann wünsche ich dir von Herzen, dass du deine Thematik verändern kannst. Sei mutig, denn dein Tier wünscht sich für dich nur Liebe und Glück!

BEATE SEEBAUER
TIERKOMMUNIKATORIN
HEILPRAKTIKERIN

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
Tierkommunikation, Mediales Coaching, Radionik-Haaranalysen, Autorin

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