Lesehund-Projekt vom Birkenhof e.V.
In den letzten Jahren haben unsere Hunde den Weg in Schulen gefunden und unterstützen dort pädagogische Ziele wie die Leseförderung.
Tiergestütztes Interventions-Konzept
Das „Lesehund-Konzept“ bindet den Hund als lebendiges Element ein. Die Verständigung zwischen Mensch und Hund ist eine besondere Form der Kommunikation. Hunde können Gestik, Mimik und Intonation von Menschen deuten und reagieren darauf. Unsere ausgebildeten Hunde besuchen mit ihren Hundeführern Schulen, um Kindern in Einzelsitzungen die Möglichkeit zu geben, dem Hund Texte vorzulesen. Kinder mit Leseschwierigkeiten scheuen sich oft, in der Klasse vorzulesen. Die Angst vor negativen Reaktionen mindert ihre Motivation. Der Hund übt keine Kritik, hört geduldig zu und vermittelt Sicherheit. Er wird zum Freund, dem man gern vorliest. Das Projekt steigert die Lesemotivation und fördert zugleich die Wahrnehmung und die soziale Kompetenz. Unsere Hunde wurden anfangs von den Johannitern ausgebildet, heute übernimmt das unsere erste Vorsitzende selbst.
Einsatz des Lesehundes
Die Schüler kommen einmal wöchentlich zu bis zu 25-minütigen Einzelterminen. Sie sitzen mit dem Hund auf einer Decke oder einem Kissen, lesen bis zu 15 Minuten vor und spielen danach noch 10 Minuten mit dem Hund. Ein Leckerli stärkt die Aufmerksamkeit des Hundes sowie die Bindung.
Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
Die Kinder werden nicht ausgelacht oder direkt korrigiert. Lesefehler werden dem Hund zugeschrieben („Der Hund hat das Wort nicht verstanden“). Am Ende darf das Kind die Geschichte anhand von Bildern frei erzählen. Insbesondere nach der Corona-Pandemie möchten wir so Defizite abbauen und Kindern aller Schichten gleiche Chancen bieten – ehrenamtlich und mit Herz.