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Zahngesundheit beim Hund - Ein Gebiss kann Tücken haben

Die ersten Zähne sind beim Welpen im Alter von 4 – 5 Wochen zu erkennen. Nach 12 Wochen werden die 28 Milchzähne durch 42 bleibende Zähne ersetzt, und im Alter von 6 Monaten ist der Zahnwechsel bei fast allen Hunden abgeschlossen.

Zähne haben folgende Aufgaben

1. Nahrung abtrennen
2. Nahrung zerreißen, zerkleinern oder zermahlen

Gebisstypen

Bei Hunden gibt es vier verschiedene Gebisstypen:
1. Scherengebiss  3. Unterbiss (Vorbiss)
2. Zangengebiss   4. Überbiss

Das erwünschte Gebiss bei Hunden ist das Scherengebiss, bei dem die Schneidezähne des Oberkiefers leicht über jenen des Unterkiefers liegen, während beim Zangengebiss die Schneidezähne des Ober- und Unterkiefers direkt aufeinander treffen. Unter- und Überbisse sind Fehlstellungen. Hat der Hund einen Unterbiss, so steht der Unterkiefer vor dem Oberkiefer. Beim Überbiss hingegen ist der Oberkiefer länger als der Unterkiefer, sodass die oberen Schneidezähne vor den unteren liegen. Häufig sind diese Fehlstellungen bei brachyocephalen (kurznasigen) Rassen anzutreffen.

Warum gesunde Zähne so wichtig sind

Zahnverunreinigungen werden oft bei kleinen Rassen beobachtet, was nicht ausschließt, dass auch Hunde großer Rassen betroffen sind. Viel zu oft fehlen den Hunden Kaumöglichkeiten, um ihre Zähne zu reinigen. Ebenso begünstigt Zucker in Futtermitteln die Gefahr von Ablagerungen, denn er dient als Klebstoff für Keime im Maul. Ist die Mundflora gestört, können sich Keime in der Mundhöhle schneller vermehren und es kommt zu Ablagerungen. Wird dieser Vorgang nicht aufgehalten, verkalken die Mineralien immer mehr und es bildet sich Zahnstein. Dieser drückt das Zahnfleisch zur Seite und häuft sich zwischen Zahnfleisch und Zahnhals an. Es bilden sich Taschen, das Zahnfleisch entzündet sich und zieht sich immer mehr zurück. Langfristig resultiert eine Zahnlockerung bis hin zum Zahnverlust. Eine gestörte Mundflora kann außerdem zu Problemen an inneren Organen, z. B. Herz oder Nieren, führen. Deshalb sollte man vor einer Darmsanierung immer zuerst Zahnerkrankungen ausschließen.

Bei Hunden entsteht Zahnstein oft durch eine ungeeignete Fütterung

Zahnerkrankungen

Plaque
Braun-gelbliche Ablagerungen am Zahn

Zahnstein
Verkalkter Plaque, aus Magnesium, Kalzium und Phosphor

Gingivitis
Zahnfleischentzündung

Parodontitis
Entzündung des Zahnhalteapparats

Zahnpflege

Prävention ist immer die beste Lösung. Von großem Vorteil ist es, wenn man seinen Hund schon früh daran gewöhnt, dass er sich im Maul anfassen und seine Zähne putzen lässt. Hierfür gibt es Fingerlinge oder Ultraschallzahnbürsten, mit denen das Zähneputzen beim Hund einfach durchgeführt werden kann. Ultraschalzahnbürsten werden in der Regel gut toleriert, da sie ohne Geräusche und Vibrationen laufen. Die richtige Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Von Zahnpflegekauartikeln sollte Abstand genommen werden, da sie viel Zucker enthalten, und der unterstützt die Bildung von Zahnstein. Es gibt aber gut geeignete Kauartikel-Alternativen, z. B. Kaffeewurzel, Olivenholzwurzeln oder Kaninchenohren mit Fell. Zu empfehlen ist eine regelmäßige, zumindest jährliche Kontrolle der Zähne. Diese kann beim Tierarzt oder Dentalhygieniker für Hunde durchgeführt werden.

Isabell Pfeifer
Tierphysiotherapeutin

Tierphysiotherapie, Osteopathie, Dentalhygiene

EquiDogandCat-Health@ web.de