Diagnose Fraktur
Bei einem Knochenbruch (Fraktur) ist ein Knochen teilweise oder ganz durchtrennt. Dies passiert meist durch eine Gewalteinwirkung, wobei der Knochen nicht stabil und elastisch genug ist, um dieser standzuhalten, und bricht.
Frakturarten
Der Knochen kann z. B. komplett durchbrechen und liegt dann in zwei oder mehreren Stücken vor. Er kann auch nur teilweise brechen und die beiden Stücke bleiben in ihrer Position.
Bei jungen Hunden bilden sich häufiger Grünholzfrakturen. Dabei ist nur eine Seite des Knochens gebrochen, die andere ist gebogen, wobei beide Seiten noch von Knochenhaut überzogen sind. Bei einer Fissur (Haarriss) sind am Knochen selbst Risse entstanden.
Auch kann ein Knochenbruch beim Hund geschlossen sein. Dabei ist die Haut über dem gebrochenen Knochen noch intakt. Gefährlicher ist es, wenn die Haut über dem Knochenbruch geöffnet ist (offene Fraktur). Der Knochen tritt hier aus der Wunde hervor oder ist in der Tiefe der Wunde sichtbar. Er hat Kontakt nach außen und kann sich daher leichter infizieren.
Pathogenese
Bei einem Bruch kann der Knochen seine normale Funktion nicht mehr übernehmen. Deshalb ist eine Behandlung wichtig, damit der
Knochen wieder richtig zusammenheilt. Knochenbrüche entstehen meist durch einen Unfall oder eine Gewalteinwirkung, z. B. wenn ein Hund angefahren wird, stürzt, hängen bleibt oder misshandelt wird. Die auf den Knochen wirkende Kraft ist dabei so groß, dass der Knochen bricht. Seltener kommt es vor, dass ein Knochen aufgrund einer Erkrankung bricht. Medizinisch spricht man hier von einer pathologischen Fraktur. Dies kommt bei Knochentumoren, z. B. Osteosarkom, Metastasen (Tochtergeschwulsten) oder bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen vor. Auch kann ein Knochen brechen, wenn er dauerhaft überlastet ist (Ermüdungsfraktur).
Auswirkung
Ein Knochenbruch beim Hund ist zunächst schmerzhaft. Je nach betroffener Körperstelle versucht der Hund, diese zu entlasten: er bewegt sich nicht mehr wie gewöhnlich, sondern lahmt. Der Knochen steht häufig in einem ungewohnten Winkel ab, die Stelle ist geschwollen oder gerötet. Weitere Symptome hängen davon ab, welcher Knochen gebrochen ist. Bei einem Wirbelbruch kann der Hund zusätzlich unter Nervenschäden leiden, nicht mehr richtig laufen oder andere Beschwerden zeigen. Bei offenen Knochenbrüchen sieht man den Knochen in der Tiefe der Wunde oder er ragt aus der Wunde heraus. Hier kann es zu Keimeindringungen kommen, sodass sich die Wunde und im schlimmsten Fall sogar der Knochen entzündet. Da ein Knochenbruch beim Hund meistens durch Gewalteinwirkung entsteht, zeigt der Hund auch Anzeichen anderer Begleitverletzungen. So kann er sich innere Verletzungen zugezogen haben, die auf den ersten Blick nicht unbedingt auffallen, aber für den Hund möglicherweise lebensbedrohlich sind. Häufig steht das Tier unter Schock. Der Hund ist Metallversorgte Oberschenkelfraktur rechts
Metallversorgte Oberschenkelfraktur links
nicht gut ansprechbar, hat blasse Schleimhäute und Kreislaufbeschwerden. Um innere Verletzungen auszuschließen, ist es wichtig, den Hund tierärztlich untersuchen zu lassen.
Therapie
Manuelle Therapien in Form von Massagen, passiven Bewegungen, Lasertherapie, Ultraschall, Unterwasserlaufband oder Cavaletti sind Möglichkeiten, die neben einer Operation und Ruhigstellung zu einer schnelleren Genesung führen. Ziel der Therapie ist das Lösen der Muskelund Nervenblockaden, den Muskelaufbau zu unterstützen und die Beweglichkeit wieder herzustellen.
Ich bin Lucy, eine 18 Monate alte Hündin aus dem Tierschutz.Ich habe meine Zeit als Welpe in einem bulgarischen Tierheim verbracht.
Fallstudie
Mit ca. 8 Monaten habe ich mir durch ein Trauma multiple Frakturen an beiden Oberschenkeln zugezogen und meine Zeit als Welpe in einem bulgarischen Tierheim verbracht. Die Frakturen wurden in einer Tierklinik operiert, dabei wurden Schrauben und Platten eingesetzt. Nachdem alles überstanden war, kam ich nach Deutschland. Eigentlich sollte ich bei meiner jetzigen Familie nur vorübergehend als Pflegehund bleiben, da in dem Haushalt schon 5 Hunde lebten. Dort lernte ich meinen Physiotherapeuten Peter kennen, der schon seit einiger Zeit ein anderes Rudelmitglied behandelt. Es war von Anfang an klar, dass ich Physiotherapie bekomme. Mein Gangbild war eine Katastrophe und ich bewegte mich in Schonhaltung. Das sah man vor allem durch eine starke Kyphosenbildung. Die Muskulatur an meinen Oberschenkeln war stark atrophiert und die Beweglichkeit der Beine ließ zu wünschen übrig. Mein Gleichgewicht konnte ich nicht richtig koordinieren. Aufgrund der Fehlbewegungen und Schmerzen entschied sich meine Familie zu einer Korrekturosteotomie. Die Implantate aus Bulgarien wurden entfernt und neue eingesetzt. Die Operation habe ich gut überstanden. 10 Tage später begann die Physiotherapie. Zuerst bestand diese aus manuellen Einheiten mit Lasertherapie. Nach 6 Wochen wurde Cavaletti mit eingebunden. Die Beweglichkeit meines Beines und die Muskulatur sollten wiederhergestellt werden, was sehr gut gelungen ist, wie das Kontrollröntgen bewies. Heute laufe ich schmerzfrei durch die Welt. Am zweiten Bein soll keine Korrekturosteotomie durchgeführt werden, da mein Gangbild gut ist.
Übrigens: Ich konnte glücklicherweise nun doch in der Famile bleiben und bin nun das sechste Rudelmitglied.
SEMINAR-TIPP
HUNDEPHYSIOTHERAPIE Start Ort 26.04. Chemnitz 28.04. Stuttgart 31.05. Berlin
WWW.PARACELSUS.DE
PETER BOMAS
Tierheilpraktiker
Physiotherapie, Bach-Blütentherapie, Schüßler-Salze, Blutegeltherapie, Phytotherapie, Homöopathie, Dozent an den Paracelsus Gesundheitsakademien