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Hautirritationen bei Tieren

Hautirritationen bei unseren Tieren sind ein häufiges Problem, das durch verschiedene Faktoren verursacht werden kann. Bakterien und Pilze können zu Juckreiz, Rötungen und Entzündungen führen.

Anhand der Anamnese sollte abgeklärt werden, ob dies eventuell mit der Fütterung (Mangelerkrankung), der Jahreszeit und Umgebung (Allergie) oder ähnlichen Symptomen bei Menschen bzw. anderen Tieren (Zoonosen) zusammenhängt. Hautirritationen können auch als Manifestation allgemeiner Erkrankungen auftreten (z. B. Leber- und Nierenproblematiken) oder als Teil generalisierter Stoffwechselstörungen (Endokrinopathien).

Ursachen

Bakterielle Infektionen
• Staphylococcus spp.: Die Bakterien sind oft Erreger von Hautinfektionen bei Hunden und Katzen. Sie können sekundär auftreten, in Verbindung mit Allergien oder Hautverletzungen.
• Bakterielle Dermatitis: Diese entsteht, wenn Bakterien in die Haut eindringen, häufig nach Schädigung oder Entzündungen. Symptome sind Rötung, Schwellung und Eiterbildung.

Pilzinfektionen
• Malassezia: Dieser Hefepilz ist ein natürlicher Bewohner der Haut, kann jedoch bei einem Ungleichgewicht zu Hautirritationen führen. Er verursacht eine seborrhoische Dermatitis, die mit Juckreiz und Schuppenbildung einhergeht.
• Dermatophyten: Pilze wie Trichophyton und Microsporum, die Ringelflechte verursachen, sind hochinfektiös und können zu schuppenden und juckenden Hautstellen führen.

Risikofaktoren

Verschiedene Faktoren können das Risiko für bakterielle und mykologische Hautinfektionen erhöhen: 

• Allergien: Allergien gegen Milben, Pollen, Futtermittel oder Flohbisse können zu Hautentzündungen führen und eine Infektion begünstigen.
• Hautverletzungen: Schnitte, Kratzer und andere Hautschäden (z. B. durch Ektoparasiten) bieten Bakterien und Pilzen Eintrittspforten in die Haut.
• Geschwächtes Immunsystem: Tiere mit geschwächtem Immunsystem sind anfälliger für Infektionen.
• Hygiene: Unzureichende Pflege und Hygiene können das Risiko von Hautinfektionen deutlich erhöhen.

Symptome

Hautirritationen können sich auf verschiedene Weise äußern:
• Juckreiz: Häufig das erste und auffälligste

Symptom.
• Rötung und Schwellung: Entzündungsreaktionen der Haut.
• Haarausfall: Bei Pilzbefall häufig auffällig

kreisrund in den betroffenen Bereichen.
• Eiterbildung und Krusten: Anzeichen

einer bakteriellen Infektion.
• Schuppenbildung: Kann auf eine Pilzinfektion hinweisen.
• Unangenehmer Geruch: Ohrinfektionen, die durch Malassezien verursacht werden, gehen oft mit einem unangenehmen Geruch einher.

Labordiagnostik bei dermato- logischer Fragestellung

Um die Ursache der Hauterkrankungen abzuklären, werden Hautgeschabsel, Haare, Abklatschpräparate, Sekrete oder Abstriche je nach Krankheitsbild auf Bakterien, Pilze und Parasiten im Labor untersucht. Bakteriologische und mykologische Untersuchungen sind sinnvoll bei Hautveränderungen (Rötung, Schuppen, Sekret) und Ohrinfektionen. Bei Hautveränderungen sind ein Hautgeschabsel, eine Haarprobe oder ein Tupfer mit Medium (beherzt tupfen) anzuraten. Ein kreisrunder Haarausfall kann ein Zeichen für eine Pilzinfektion sein.

Bei der bakteriologischen Untersuchung wird die krankmachende Keimflora identifiziert. Hier haben wir die Möglichkeit, nach Keimidentifizierung ein Aromatogramm (Testung der isolierten Keime auf Empfindlichkeit gegenüber antimikrobiell wirksamen Ölen) oder ein Antibiogramm (welcher Wirkstoff hilft bei welchem Keim, sodass kein Breitbandantibiotika gegeben werden muss) erstellen zu lassen. Bei der mykologischen Untersuchung wird mikroskopisch auf Pilzstrukturen getestet und eine Kultur angelegt. Die Probe wird auf verschiedene Pilzagar-Platten gestrichen, diese 4 Wochen bebrütet. Ein Trichogramm dient als zusätzliches diagnostisches Verfahren zur Abklärung bei Hautpatienten, gerade bei Juckreiz. Es kann neben einer bakteriologischen und mykologischen Untersuchung wertvolle Hinweise über die Beschaffenheit der Haare, Ektoparasiten, Pilze oder hormonellen Inbalancen geben.

Fallstudie

Labrador Elvis, kastrierter Rüde, 6 Jahre alt wurde vorgestellt mit rezidivierender Ohrentzündung. Bei feuchtem Wetter wurde es schlimmer, schlechter Geruch. Über 4 Jahre immer wieder Antibiotika ohne vorausgegangene Untersuchung. Laut Tierarzt ein Blumenkohlohr. Es wurde nach Absprache mit Vetscreen ein Abstrich vom betroffenen Ohr genommen und dieser bakteriologisch sowie mykologisch untersucht. Der Befund ergab einen mäßigen Gehalt an Staphylococcus pseudintermedius und einen hohen Gehalt an Malassezien pachydermatis. Aufgrund des Befundes konnte gezielt auf Malassezien behandelt werden (bewährt hat sich unser EarProtect und eine Ernährungsumstellung). Elvis ist heute beschwerdefrei.

Prävention

Um Hautirritationen vorzubeugen, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
• Hygiene: Sauberkeit des Lebensumfeldes einschließlich Schlafplätze und Spielzeuge der Fellnasen.

• Pflege: Regelmäßiges Bürsten und Baden mit geeigneten Produkten (z. B. unserem milden Shampoo SkinProtect) kann helfen, die Haut gesund zu erhalten.
• Allergiemanagement: Identifikation und Vermeidung von Allergenen.
• Ernährung: Eine ausgewogene, gesunde Ernährung stärkt das Immunsystem.

Fazit

Das frühzeitige Erkennen und eine angemessene Behandlung sind entscheidend, um das Wohlbefinden des Tieres zu sichern. Bei Anzeichen von Hautproblemen sollte immer ein Therapeut konsultiert werden, um die besten Behandlungsmöglichkeiten ermitteln zu können.

Bei Fragen zu diesem Thema, unseren Diagnostikmöglichkeiten oder unseren Produkten ruft uns gerne an oder schreibt uns eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wir beraten euch gerne! Euer Vetscreen-Team