Tierwissen für Kids: Tiere im Herbst
Im Herbst bereiten sich die Tiere auf den Winter vor. Und viele Tiere verbringen den Winter auf ganz unterschiedliche Weise. Egal ob Umzug in den sonnigen Süden, Kältestarre oder Winterschlaf, im Herbst müssen alle Vorbereitungen getroffen und abgeschlossen werden, um den Winter gut überstehen zu können. In der kalten Jahreszeit sind viel weniger Tiere zu sehen als im Sommer, da sich viele in ihre Höhlen, Baue oder Nester zurückziehen oder sogar das Land verlassen.
Urlaubsflieger
Vögel, die den Winter im warmen Süden verbringen, nennt man Zugvögel. Zu ihnen zählen Störche, Drosseln, Schwalben, Nachtigallen, Mauersegler, Kraniche, Enten und viele mehr. All diese Vogelarten bereiten im Herbst ihre Reise nach Afrika, Südasien oder ins Mittelmeergebiet vor, um dann pünktlich vor Kälteeinbruch unterwegs sein zu können. Manche Vogelarten fliegen dabei besonders weit, ohne eine Pause einzulegen. So schafft z. B. der Kuckuck eine Strecke von ca. 3.000 km. Erst Ende April, wenn die Lebensbedingungen bei uns für sie wieder erträglich werden, kehren sie zurück.
Zurückbleiber
Neben den Zugvögeln gibt es aber auch ganz viele Vögel, die bei uns überwintern. Sie ernähren sich von Beeren und Samen, die sie an Sträuchern und Bäumen finden und suchen nach Larven, Würmern und Insekten in Baumrinden. Auch wir Menschen füttern die Vögel im Winter, weil es gerade in strengen Wintern für die Vögel oft schwierig ist, ausreichend Futter zu finden.
Schlafmützen
Insbesondere der Igel und einige Nagetiere halten im Winter ihren „Winterschlaf“. Darunter versteht man einen besonderen Ruhezustand, bei dem diese Tiere ihre Körpertemperatur und -funktionen weit herabsetzen, um möglichst wenig Substanz während der Schlafphase zu verlieren. Damit dies gelingt, müssen sie sich im Herbst eine ausreichende Speckschicht anfressen, von der sie dann zehren können. Mit Einsetzen der Kältephase, etwa im November, muss das Winterquartier bezogen sein. Wenn die Zugvögel aus dem Süden im April zurückkehren, wachen die Winterschläfer wieder auf. Sinkt die Körpertemperatur der Tiere während des Winterschlafes zu stark ab, wenn die Außentemperaturen z. B. Extremwerte erreichen, wachen die Tiere automatisch auf und bewegen sich, um genügend Wärme zu erzeugen, um ihren Schlaf dann wieder fortsetzen zu können.
Ruhen statt schlafen
Neben den Winterschläfern gibt es auch Winterruher, d. h. Tiere, die nur einen kleinen Teil des Winters verschlafen, aber den Winter insgesamt sehr ruhig verbringen. Zu ihnen gehören die Eichhörnchen. Sie sammeln ihren Futtervorrat im Herbst und verstecken ihn so, dass sie ihn ohne viel Aufwand finden und fressen können.
Die Bisamratte z. B. richtet ihren Bau so ein, dass ein Ausgang ins Wasser führt. Ihre Speisekammer tapeziert sie in mehreren Schichten mit Blättern von Wasserpflanzen, Kohl, Rüben und Kräutern. Bekommt sie im Winter Hunger, reißt sie eine Lage der Tapete von der Wand, nimmt sie zwischen ihre Vorderpfoten und schwenkt sie so lange im Wasser hin und her, bis sie weich genug ist, um gefressen werden zu können.
Schwimmen im Eis
Da unsere heimischen Gewässer im Winter oftmals einfrieren, suchen Fische bereits im Herbst nach Verstecken, um trotzdem im Eis überleben zu können. Mit sinkender Außentemperatur kühlt das Blut der Tiere ab und sie werden träger. Erreicht die Körpertemperatur einen bestimmten Wert, tritt die Kältestarre ein, aus der die Fische erst im Frühjahr erwachen. Aufgrund dieser Temperaturanpassung nennt man Fische auch wechselwarme Tiere. Kühlen sie jedoch zu stark ab oder werden vom Eis erfasst, sterben sie leider den Kältetod.
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