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Berufswunsch der 15-jährigen Alicia: Ich möchte Tierärztin & Tierheilpraktikerin werden

Die 15-jährige Alicia Höschele stellt sich in der Paracelsus Schule Tübingen vor

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Der 22. August diesen Jahres war einer dieser vielen tropischen Sonnentage in Deutschland, an denen man fast nicht mehr wusste, was man noch alles ausziehen muss, um ihn unbeschadet überstehen zu können.
Am späten Nachmittag bin ich mit den Damen Höschele in meiner Paracelsus Schule Tübingen verabredet. Ich weiß, dass sich jemand für die Tierheilpraktiker-Ausbildung interessiert und bin gespannt, wen ich empfangen darf. Mama und Tochter Höschele treten in bester Laune durch die Eingangstüre und ich fühle die freudige Begeisterung, die beide umgibt und die mich sofort in ihren Bann zieht.
Ich erfahre, dass Alicia, die 15-jährige Tochter, beabsichtigt, die Tierheilpraktiker-Ausbildung zu absolvieren, sobald sie es mit der Schule irgendwie vereinbaren kann. Alicia sitzt mir direkt gegenüber. Ein schlankes, großes Mädchen, das konzentriert, selbstbewusst, ganz in sich ruhend über sich erzählt. Eine umfassende, sehr berührende Bescheidenheit umgibt diese selbstverständliche Erzählung und zeigt eine der wesentlichen Eigenschaften von Alicia.
Ich staune nicht schlecht, als sie von 44 Haustieren berichtet, die sie ihr Eigen nennt und für die sie Verantwortung trägt! In diesem Moment beschließe ich, dass diese Tatsache nicht weiterhin im Verborgenen bleiben darf und frage am Ende unseres Gesprächs, ob Alicia ihre Erfahrungen aus diesen vielen Jahren Tiergeschichte nicht einem größeren Kreise zur Verfügung stellen möchte.
201705 Wunsch9Alicia verlässt mich, um zu Hause darüber nachzudenken – und nach einer kleinen Wartezeit ist ihre Entscheidung gefallen.

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Alicia Höschele erzählt über sich und ihre Tiere

Bereits als kleines Kind war es mein Traum, viele Tiere zu  haben und Tierärztin zu werden, um Tieren helfen zu können.  Das  liegt  vermutlich  auch  daran,  dass  meine  Mutter mit mir abends immer „Tierklinik“ spielte und wir gemeinsam  die  manchmal  schweren  und  manchmal  nicht  so  schweren  Krankheiten  der  (Stoff-)Tiere  untersuchten,  OPs vorbereiteten, diese durchführten und ggf. noch nötige Medikamente und Rezepte zur schnellen Heilung ausstellten. Am Ende haben wir dies in einem Buch wie in einer  Krankenakte  notiert.  Im  Spiel  kamen  schon  damals  verschiedene  Behandlungsarten,  v. a.  Pflanzenheilkunde  und Homöopathie, zum Einsatz, da sich meine Mutter sehr  dafür interessierte.

 

Es muss nicht immer ein Hund  oder eine Katze sein

201705 Wunsch2Damals hatten wir noch nicht so viele Tiere wie heute. Es lebten nur Ximo, ein Deutscher Schäferhund, und vier Großsittiche bei uns. Als ich 5 Jahre alt war, wünschte ich mir zum Geburtstag ein eigenes Haustier, um das ich mich kümmern und Verantwortung übernehmen konnte. Da Ximo zugegebenermaßen ein schon etwas verzogener Hund war und er sich sicherlich nicht mit einem typischen, felligen Haustier vertragen hätte, telefonierte ich mit meinem Opa und bat ihn um Rat bei der Auswahl eines passenden Tieres. So fiel die Wahl auf Griechische Landschildkröten, da sie durch ihre Ruhe keine Opfer für Ximo darstellten. Schließlich kamen Tuta und Slaina zu mir und später noch die Baby-Schildkröten Cleopatra und Calypso. In meiner Zeit mit den Schildkröten konnte ich sehr viel über diese besonderen und außergewöhnlichen Tiere lernen, z.B., dass sie jeden Herbst in den Winterschlaf müssen und ich sie dann viele Monate bis zum Frühlingsanfang entbehren muss.

Faszination Naturheilkunde

Glücklicherweise sind unsere Schildkröten sehr robust, sodass sie außer einer jährlichen Kontrolle beim Tierarzt vor dem Winterschlaf bislang keinerlei Behandlungen benötigten. Das sah bei unserem Ximo, als er 6 Jahre alt war, leider ganz anders aus. Man musste ihm eine Speicheldrüse entfernen und der Tierarzt schätzte die Situation als kritisch ein, falls auch die zweite Speicheldrüse erkranken würde. Meine Mutter kontaktierte daraufhin unsere (Human-) Heilpraktikerin, die über Speicheltests, Bioresonanz usw. Ximo tatsächlich helfen konnte. Der Erfolg war verblüffend! Auch mein Vater war nun überzeugt, dass die Naturheilkunde Krankheitsursachen nachhaltig beseitigen kann, da Ximo schließlich nicht subjektiv beeinflusst wurde oder sich die Heilung gar eingebildet hatte. Mit 8 Jahren bekam Ximo dann Lähmungen an den Hinterbeinen, die durch verkalkte Nervenbahnen hervorgerufen wurden. Hier konnte dann auch die Natur leider nicht mehr helfen.

201705 Wunsch3Obwohl die Familie meines Vaters schon seit Jahrzehnten immer nur Deutsche Schäferhunde hatte, waren wir uns einig, dass der nächste nicht zu einer so überzüchteten Rasse gehören sollte. Trotzdem sollte es ein „spitzohriger“ Schäferhund sein. So fanden wir in einem Rassebuch den Belgischen Schäferhund und folgende Aussage dazu: Häufige Krankheiten – keine. Wir verliebten uns sofort in die Belgier, von denen es vier verschiedene Variationen gibt, doch der langhaarige Tervueren mit seinem rotbraunen Fell und seiner schwarzen Nase gefiel uns am besten.
Durch unsere Caramelle, wie wir sie nannten, haben wir so viel über Hundeerziehung, Hundeernährung (BARF) usw. gelernt, und ich habe für mich entdeckt, dass auch die Schulmedizin manchmal an ihre Grenzen stößt und man sich bewusst werden muss, dass bei jeder Medikamentengabe auch Nebenwirkungen auftreten können. So z.B., als bei Camille nach Gabe eines Anti-Zecken-Präparates ein monatelanger Juckreiz auftrat. Aber auch dabei konnte uns unsere Heilpraktikerin helfen.

Viele Tiere machen Spaß,  bedeuten aber auch Arbeit  und Verantwortung

201705 Wunsch4Nachdem Caramelle bei uns eingezogen war, kam ich auch meinem Traum von vielen unterschiedlichen Tieren ein Stück näher, da sie sich super mit all unseren anderen Tieren verstand, und das waren mittlerweile 44: ein Hund, vier Landschildkröten, vier Großsittiche, vier Widderkaninchen, neun Tauben (acht davon aus dem Tierschutz), vierzehn verschiedene Hühner und Hähne, acht Laufenten und noch ein Aquarium mit mehreren Fischen. Die Haltung so vieler Tiere ist uns möglich, weil wir ein ziemlich großes Grundstück haben und dort ein Gehege von 500 qm Fläche um- und überzäunen konnten, sodass eine Art XXL-Voliere entstanden ist.

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201705 Wunsch6Soweit es meine schulischen Verpflichtungen zulassen, kümmere ich mich selbst um all meine Tiere. Stehen aber viele Klassenarbeiten an, hilft meine ganze Familie. Ich kann immer auf die Unterstützung meiner Familie bauen, und darüber freue ich mich insbesondere beim wöchentlichen Misten, bei dem mein Vater mir sehr zur Seite steht. Er ist Frühaufsteher und lässt die Tiere morgens schon aus dem Stall. Abends, pünktlich zur Dämmerung, müssen dann alle wieder in den Stall zurück, um vor Mardern sicher zu sein, sodass sich unser „Abendleben“ schon sehr stark nach den Tieren richtet.

Den Wunsch als Ziel klar vor Augen

Durch meine vielen Tiere konnte ich bereits eine Menge Erfahrungen mit Krankheiten machen und habe so für mich erkannt, dass die Schulmedizin oft unumgänglich ist, aber die Naturheilkunde von innen heraus die Ursache bekämpft und heilt. Dennoch möchte ich immer noch Tierärztin werden, denn es ist und bleibt mein Traumberuf, aber ich möchte auf jeden Fall auch den Tierheilpraktiker machen, und zwar an den Paracelsus Schulen.

Ein Held ist immer dabei

201705 Wunsch5Dies soweit zu mir und meinen Tieren, wobei ich ein Tier gerne noch ganz besonders vorstellen möchte: George! Mein Seidenhahn und Held des Jahres. George „tanzt“ in zweiter Reihe, da wir noch einen anderen, „normalen“ Hahn haben, dem sich George gerne unterordnet. Eines Nachmittags wurde George von einem Fuchs attackiert und wir konnten ihn im letzten Moment retten. Der Fuchs hatte ihm bereits Federn aus der Brust gerissen, sodass wir ihn für einige Tage mit ins Haus in unseren Wintergarten auf die „Intensivstation“ nahmen. Ich hatte zum Glück gerade Ferien und konnte mich ausgiebig um ihn kümmern. So ernährte ich ihn künstlich über den Schnabel und versorgte ihn stündlich auf schulmedizinische und naturheilkundliche Art und Weise. Wäre George ein Mensch, würde man seinem Aussehen und Charakter entsprechend sagen, er wäre ein Hippie. Seine Gestik und Mimik lässt mich manchmal zweifeln, ob er wirklich ein Hahn ist oder nicht doch ein ganz besonderes Individuum, das an Lässigkeit nicht zu übertreffen ist. George ist außerdem blaublütig und blauhäutig – ein Alleinstellungsmerkmal der Seidenhühner – weshalb er im echten Leben sicher dem Adelsstand angehören würde. Für mich ist er ein Held, weil er sich dem Fuchs so sehr zur Wehr setzte, dass er gerettet werden konnte.

Wenn man so viele Tiere hat wie ich, gibt es immer etwas zu erzählen, und ich freue mich, dass ich in „Mein Tierheilpraktiker“ darüber berichten darf.

Foto: © – stock.adobe, conti – stock.adobe

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