Schildkröten - Insider-Wissen
Die Lederschildkröte verbringt die meiste Zeit Quallen suchend auf offenem Meer. Sie ist eine exzellente Taucherin, vor den Jungferninseln wurde ein Exemplar in 1.200 m Tiefe gesichtet.
2006/07 wurde eine Lederschildkröte auf ihrer Wanderung von einem Satelliten verfolgt. In 2 Jahren wanderte sie über 20.000 km weit von ihrem Nistplatz auf Papua bis vor die Küste Oregons, USA. Die Lederschildkröte kann auch bis zu 35 km/h schnell schwimmen, womit sie den Schildkrötenrekord hält.
Meeresschildkröten legen ihre Eier an Land und an genau dem Strand ab, an dem sie selbst das Licht der Welt erblickt haben.
Schildkröten haben keine Zähne. Allerdings haben sie zu kräftigem Schneidewerkzeug umgewandelte Kieferleisten. Die fossilen Vorfahren verfügten noch über ein Gebiss.
Die jährlich größte stattfindende Schildkrötenversammlung findet an einem 10 km langen Strandabschnitt in Indonesien statt. Nach Einbruch der Dunkelheit kommen unzählige Exemplare aus dem Meer an den Strand, um über 50 Millionen Eier im Sand abzulegen. Bis zum Morgengrauen sind alle Schildkröten wieder im Meer verschwunden.
Schildkröten kommunizieren miteinander, um den Schlupf der Eier zu synchronisieren.
Schildkröten können besser sehen als Menschen. Sie haben – wie alle Reptilien – 4 verschiedene Farbrezeptoren und können teilweise infrarotes und ultraviolettes Licht wahrnehmen.
Die Lederschildkröte hält den Größenrekord: An einem Strand in Wales wurde ein männliches Exemplar mit einer Gesamtlänge von 2,91 m angespült.
Schätzungen zufolge erlebt nur 1 von 1.000 frisch geschlüpften Meeresschildkröten das Erwachsenenalter. Schon auf dem Weg vom Gelege ins Meer werden viele die Beute von Raubvögeln.
Schildkröten besiedeln mit Ausnahme der Polarregion alle Kontinente.
Die Lederschildkröte, eine der ältesten Bewohnerin unserer Ozeane, steht vor dem Aussterben! Die rund 100 Millionen Jahre alte Tierart, die Dinosaurier überlebt und allen Klimaveränderungen getrotzt hat, droht Forschern zufolge ein Opfer der modernen Fischindustrie zu werden. In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die Zahl der riesigen Panzertiere um 95 % gesunken. Derzeit leben nur noch ca. 1.500 weibliche Tiere im pazifischen Raum.
Man unterscheidet über 431 Arten mit über 200 Unterarten.
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