Mit den Augen eines Pferdes - Neue Wege mit Raidho Healing Horses
Normalerweise sind es Menschen, die sich bei Alexandra Rieger für ihre Ausbildung bedanken, aber dieses Mal möchte ein Pferd seine Erfahrungen mitteilen.
Ich bin Captain „Capitano“ Charming, ein Appaloosa, und ich wurde am 28.05.2005 in Rom geboren. Von 2012 bis September 2017 lebte ich am Gardasee ganz in der Nähe von Alexandra. Dort bin ich für Touristen Western Trails durch die Berge gelaufen. Ich hatte mich irgendwann am Fuß verletzt, weil ich in einem Zaun hängengeblieben war, und musste dadurch die schönen Sommermonate ganz alleine in einer kleinen, dunklen Box verbringen. Meine Lebensfreude war damit dahin. Ich bekam nur zweimal am Tag Heu und abends etwas Kraftfutter, sodass ich sehr dünn wurde. Mein Rücken war ohnehin von den schweren Westernsatteln schon eingefallen. In jungen Jahren musste ich an Ritterspielen teilnehmen und schwere Kutschen ziehen. Meine Ausbilder sind damals nicht gerade zimperlich mit mir umgegangen und zeigten mir immer wieder, wie sie meine Seele in den Hintergrund drängen konnten. Doch dann geschah das Wunder: Der Wunsch, den ich in meinen Träumen voller Dankbarkeit und Vergebung für diese Menschen immer wieder an das Universum schickte, wurde wahr!
Am späten Nachmittag des 23. August 2017 wurde ich aus meiner kleinen, dunklen Box geholt und durfte die Weinberge und Olivenbäume wiedersehen. Die Sonne leuchtete mir in die Augen. Ich wusste nicht, was passieren würde, und dann sah ich aus meinen angstvollen Augen eine Frau, fast 54 Jahre alt, blond und in Begleitung von Alexandra und anderen liebevoll aussehenden Menschen. Es war Liebe auf den ersten Blick, und ich spürte deutlich, dass nun etwas Wundervolles beginnen würde. Ich hörte die Menschen sprechen und erfuhr, dass diese eine Frau Sabina heißt. Sie stellte sich an meine Seite und berührte meine Chakren. Es fühlte sich so tief und verbunden an. Dann wurde ich zurück in meine Box geführt und wurde wieder traurig. Doch Sabina kam mich jeden Tag besuchen. Ich fühlte, dass sie keine typische Pferdefrau war, sie war sogar in manchen Dingen sehr ungeschickt, z.B. wenn sie versuchte, mir mein Halfter aufzulegen. Doch sie hatte mit Marie immer eine liebevolle Begleiterin dabei, die ihr half, mich auszuführen. Sabina brachte auch lustige Sachen wie Rasseln und eine Mesa mit, mit der sie mich berührte. Zuvor zeigte sie mir alles ganz vorsichtig, sodass ich mich sicher fühlte.
Dann kam der 28. August: Ich wurde von meiner kleinen Box in eine größere Box geführt und Sabina kam zusammen mit einer Tierärztin. Ich hörte Worte wie Ankaufsuntersuchung und Eisen entfernen. Ich zeigte mich von meiner besten Seite, die ich aus meiner letzten tiefen Kraft der Seele holte. Sabina war aufgeregt und fragte immer wieder nach meinem Pass, weil sie mein Geburtsdatum genau wissen wollte. Dann spürte ich ihr ganz besonderes Glück, denn sie sagte „Ich wusste, dass sein Geburtsdatum ein ganz besonderes ist, denn am 28.05. hat auch mein Hund Timmy Geburtstag.“ Aber die 28 schien noch eine andere tiefe Bedeutung für Sabine zu haben.
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Mir wurde klar, meine große Liebe Sabina wollte mich vom Gardasee mitnehmen. Doch ab dem 29. August kam Sabina nicht mehr zu mir. Ich wurde noch trauriger, bis ich spürte, dass etwas passieren würde. Meine Hufeisen wurden entfernt, und am 09. September wurde ich frühmorgens aus meiner Box geführt und ein großes, weißes Auto mit Anhänger stand auf dem Hof. Vor lauter Schreck habe ich mich losgerissen und bin in die Berge gelaufen. Eigentlich wollte ich nicht weg, ich wollte nur zu Sabina. Und dann sagte mir ein liebevoller Mensch, dass wir uns nun auf die aufregende Reise nach Hamburg zu Sabina machen würden. Ich stieg total erleichtert ein. Es gab ganz viel Platz, frisches Heu und Wasser, und es wurden noch viele Ballen meines Lieblingsheus eingeladen. Das Licht war hellblau und wir waren 25 Stunden auf Reisen. Wir haben einen langen Stopp auf einem Autohof in der Nähe der Stadt Halle gemacht, sodass mein Fahrer Peter und ich gemütlich schlafen konnten. Ich war so aufgeregt, bin aber ganz ruhig und brav geblieben.
Am Sonntag, den 10. September, um 10 Uhr morgens wurde mein Traum dann Wirklichkeit. Das Auto stoppte. Ich sah Sabina vor ihrem Haus! Vor Glück wäre ich am liebsten herausgesprungen, doch die Fahrt ging noch ein paar Kilometer weiter zu einem wundervollen Offenstall. Als ich ausstieg, musste ich mich zuerst einmal kräftig im Sand wälzen und sah aus dem Augenwinkel 4 andere Pferde, die mich neugierig beobachteten. Jetzt, wo ich diese Worte schreibe, ist das alles genau 9 Monate her (November 2017). In dieser Zeit habe ich die Welt mit neuen Augen kennenlernen dürfen. Sabina hatte keine Erfahrung mit Pferden, sie hatte nie – wie andere Mädchen bereits in Kindertagen – mit Pferden gearbeitet. Sie hatte keine Ahnung von Bodenarbeit oder Reiten. Doch ich spürte ihre Faszination für mich. Sie macht einfach alles instinktiv, so wie sie es von Alexandra Rieger im Raidho-Kurs erfahren durfte. Ich spüre Sabinas Begeisterung und Liebe für mich, die sie von Alexandra im Training erlernt hat. Sie vermittelte es Sabina mit einer so großen Herzlichkeit und inneren Stärke, dass diese ohne irgendwelche Vorkenntnisse den Mut hatte, mich nach Hamburg bringen zu lassen.
Durch das Raidho-Training wurde Sabina eine neue Dimension in der Therapie und im Coaching mit ihren Klienten eröffnet. Ich bin dabei nun ihr wertvollster Begleiter, denn ich kann den Menschen zeigen, wie sie in ihrem Inneren sind, und blicke tief in die Seele der Menschen. Die inneren Prozesse bei Klienten gehen deutlich schneller und sind ein neuer Begleiter in der ganzheitlichen Therapie. Der Weg der Identifikation, Differenzierung, Integration und Transformation hat eine neue Ebene erhalten. Dabei kann Sabina all ihre therapeutischen Elemente in die Heilarbeit miteinfließen lassen.
Sabina und ich danken Alexandra aus tiefstem Herzen, und wir danken allen anderen Kursteilnehmerinnen dafür, dass sie Sabina als Anfängerin so toll begleitet und ihr den Mut gegeben haben, alles Gelernte so schnell umzusetzen. Und wir danken Abbas Schirmohammadi von den Paracelsus Schulen, dass er Sabina zu Alexandra führte. Wir beide arbeiten nun bereits seit dem dritten Tag meiner Ankunft mit Klienten. Ich zeige den Menschen gerne, dass ich ein Professor für die „Ernsthaftigkeits-Prüfung“ bin. Ich darf endlich der Heiler und König der Meditation sein. Ich weiß, dass meine Seele Tiefgang hat und ich ein wahrer Meister der Spiegelung bin. Kurz gesagt: Endlich darf ich der Schamane bei einer Schamanin sein, und wir haben unser Schamanen-Tipi bereits auf der Weide aufgebaut. Liebe Alexandra, ich bin „nur“ ein Pferd und ich kann meinen Dank an Dich für meine Rettung durch Sabina nicht in Worte fassen. Du bist eine Zauberin für Mensch und Pferd!
Euer Capitano mit Sabina