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Schadstoff-Ausleitung: Hilfe bei Allergien und chronischen Erkrankungen

Allergien und chronische TiererkrankungenSchadstoffe ausleiten, Nährstoffe zuführen und homöopathisch begleiten!

Allergien und chronische Erkrankungen bei Tieren haben meist ihre Ursache in einer komplexen Struktur mehrerer Faktoren, die ungünstig zusammenwirken. Oftmals liegt der Ursprung in einer Verkettung folgender Elemente: Schädliche Umwelteinflüsse und -gifte, rein symptomatisch orientierte Arzneimittelbehandlungen über lange Zeiträume, Ernährungsfehler, Bewegungsmangel und Stress. Dementsprechend schwierig und langwierig gestaltet sich eine erfolgreiche Behandlung. Tierhaltung ist meist ein Kompromiss zwischen Komfortanspruch und Bequemlichkeit des Tierhalters und den natürlichen Bedürfnissen des Tieres. Der Faktor Bewegungsmangel ist daher die am schwierigsten zu korrigierende Größe. Relativ einfach scheint zunächst eine Umstellung der Ernährung, bzw. der Ausgleich ernährungsbedingter Mangelzustände. Um diese zu kompensieren, ist das alleinige Zuführen von speziellen Futter- oder Futterergänzungsmitteln meist nicht ausreichend. Interessen und Erwartungen der Beteiligten in Sachen Tiernahrung stehen leider selten mit den Bedürfnissen der Tiere im Einklang. Der Mensch beurteilt das Futter gerne nach „menschlichen“ Maßstäben. Appetitliche Konsistenz, aromatischer Geruch und effektive Handhabung suggerieren die perfekten Nahrungsmittel für unsere Haustiere. Die Futtermittelindustrie unterstützt dies durch geschickte Marketingmaßnahmen und erfüllt die Erwartung der Tierhalter mit synthetischen Aromen. Lange Haltbarkeit zwingt zum Einsatz künstlicher Konservierungsstoffe und die industrielle Fertigung setzt den Einsatz weiterer nahrungsfremder Stoffe voraus, die gut in den so genannten Futtermittelvormischungen versteckt sind. Zu guter Letzt soll es dem Tier auch noch schmecken. Dieser Anschein entsteht durch die Zugabe weiterer Aromen, Pheromone und Lockstoffe.

Das vermeintlich Beste für‘s Tier enthält also synthetische Konservierungsmittel und Aromen, die zusammen mit Umweltgiften, Biotoxinen, Arzneimittelrückständen und Impfstoffen im Zwischenzellgewebe, verteilt auf den ganzen Körper, deponiert werden. Die Folge ist eine negative Beeinträchtigung des Stoffwechsels und der Zellstoffwechselfunktionen. Der reibungslose Transport von Spaltprodukten der Nahrung ist eine elementare Voraussetzung für die biochemische Verwertung von Nährstoffen. Dieser basiert auf der ungehinderten Bewegung durch entsprechende Membranen, z. B. die Zellmembranen der Darm-, Blutgefäß-, Leberund Nervenzellen. Belastende Substanzen, die im Zwischenzellgewebe lagern, schränken diese Transport- und Stoffwechselabläufe ein, oder verhindern sie sogar gänzlich. Schadstoffe hindern also den Nährstofftransport und blockieren Rezeptoren. Die fein aufeinander abgestimmten Transport- und Stoffwechselabläufe sind gestört. Dies führt zu Fehlfunktionen, die sich mittelfristig in chronischen Erkrankungen und Allergien manifestieren können. Betroffen sind häufig: Bewegungsapparat, Haut und Fell, Respirationstrakt, Immunsystem, Muskelgewebe, Maulschleimhäute, Herz, Gefäße und die Verdauung. Ein geeigneter Therapieansatz muss zunächst mit der erfolgreichen Ausleitung dieser Schadstoffe durch die aktive Unterstützung der ausleitenden Organe wie z. B. der Leber beginnen. Phytotherapeuten nutzen hierzu die Flavonoide der Artischocke (Cynara scolymus), welche die Leber kräftigen und schützen. Das Gleiche gilt für die Wegwarte (Cichorium intybus), die grundsätzlich auch den Stoffwechsel und die Verdauung anregt. Als eine natürliche Substanz mineralischen Ursprungs wäre Zeolith zu erwähnen. Diesem wird eine hohe Absorptionswirkung für vielfältigste Giftstoffe unterstellt. Bindung und Ausleitung von Schadstoffen gehört auch zu den Eigenschaften der Spirulina platensis (Blaualgenart). Zu den ausgesprochenen Lebermitteln zählt die Mariendistel (Silybum marianum). Die Liste der natürlichen Substanzen zur Leber-, Stoffwechsel- und Entgiftungsunterstützung ließe sich zahlreich erweitern.

Zeichen des Erfolgs einer Entgiftungs- und Ausleitungstherapie ist ein gesteigerter Harn- und Stuhldrang. Häufig auch Diarrhoe. Über diese erwünschte „Nebenwirkung“ muss der Tierhalter natürlich im Vorfeld informiert werden. Entsprechend sinnvoll ist es, ausleitende Präparate am Morgen zu geben. Bei sehr geschwächten Patienten ist eventuell eine vorherige Stärkung der Konstitution notwendig, da die Ausleitung der Schadstoffe das Tier zusätzlich schwächen kann. In diesem Zusammenhang ist der erhöhte Flüssigkeitsverlust zu erwähnen. Das Tier sollte unbedingt genug Trinkwasser zur Verfügung haben. Das Risiko einer eventuellen Dehydrierung, vor allem bei Nierenerkrankungen, ist abzuwägen.

Nachdem durch eine erfolgte Ausleitung und Entgiftung die Voraussetzungen für den Nährstofftransport und die Stoffwechselfunktionen geschaffen wurden, kann mit der Zuführung entsprechender Mikronährstoffe begonnen werden. In Anlehnung an die Theorie des zweifachen Nobelpreisträgers und offiziellen Begründer der Orthomolekularen Medizin, Linus Pauling, ist das Behandlungsziel wie folgt definiert: Behandlung der Krankheit durch Veränderungen der Konzentration von Substanzen, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.

Welche Substanzen meinte Linus Pauling?

Es handelt sich um essentielle Mikronährstoffe wie Spurenelemente, Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine, Antioxidantien und Enzyme. Um die Maßstäbe Linus Paulings im Veterinärbereich ansetzten zu können, sind natürlich die physiologischen Eigenarten der jeweiligen Tierart zu berücksichtigen.

Grundsätzlich geht es darum, Mangelzustände und Dysbalancen zu kompensieren, um einen ausgeglichenen und ausreichenden Nährstoffstatus zu gewährleisten. Der Organismus benötigt diese Substanzen (im Therapiefall Wirkstoffe), um sie als Katalysatoren und Bauelemente für vielzählige biologische und biochemische Vorgänge zu nutzen.

Folgendes Beispiel zeigt den therapeutischen Einsatz von Mikronährstoffen beim Sommerekzem des Pferdes. Ein komplexes Krankheitsgeschehen, resultierend aus einer individuellen Kombination von endogenen und exogenen Faktoren. Hierzu können zählen: Allergische Reaktionen, Stoffwechselstörungen, Umwelteinflüsse, spezielle Gemütszustände, usw. Meist ist eine allergische Reaktion beteiligt und das entsprechende Allergen ausgemacht: Im genannten Fall wäre das das Speichelsekret der Kriebelmücke, welches die Immunabwehr für einen zu bekämpfenden Erreger aufrecht erhält. Dies geschieht durch eine geballte Reaktion der T-Lymphozyten, was letztlich zum Hautekzem führt.

An der Regulation einer pathologischen Überfunktion der T-Lymphozyten ist das Gewebshormon Prostaglandin der Serie 1 beteiligt. Dieses wird aus der mehrfach ungesättigten Fettsäure Gamma-Linolensäure (GLA) synthetisiert. Dieses wiederum wird direkt über die Nahrung aufgenommen oder aus Linolensäure synthetisiert. Fehlen nun für eine der Synthesen die beteiligten Nährstoffe, fehlt auch ein Faktor zur Regulation der T-Lymphozytenreaktion. Therapeutische Abhilfe wäre in diesem Fall die Zuführung von Gamm-Linolensäure, enthalten im Nachtkerzenöl (Oenthera bienni). Sicherlich nicht nur zufällig zählen zu den volksmedizinischen Anwendungsgebieten des Nachtkerzenöls: Atopische Ekzeme, Hautentzündungen, Juckreiz, Neurodermitis, Schuppenflechte…

Inspiriert durch die Traditionell Chinesische Medizin wäre der dritte Therapieschritt, neben der grobstofflichen Zuführung entsprechender Mikronährstoffe, die feinstoffliche Ergänzung. Hierbei hat sich die klassische Homöopathie als hilfreich erwiesen und bewährt. Getreu dem Prinzip SIMILIA SIMILIBUS CUREN-TUR (Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt), ist jedoch die Wahl des Einzelmittels, welches der Gesamtsymptomatik des Patienten am ähnlichsten ist, zwingende Voraussetzung. Dies gelingt nur durch eine vorausgegangene homöopathische Anamnese und sorgfältige Repertorisation nach den Leitsätzen der klassischen Homöopathie.

Zusammengefasst ist die Kombination aus Ausleitung von Schadstoffen, Zuführung von Nährstoffen und homöopathische Begleitung sicherlich ein erfolgsversprechender Therapieansatz bei allergischen und chronischen Tiererkrankungen. Um diese jedoch entsprechend umsetzen zu können, bedarf es einiger Kenntnisse des Therapeuten.

Harald LetschHarald Letsch
Tierheilpraktiker & Geschäftsführer der Letsch Veterinary Solutions GmbH

Tätigkeitsschwerpunkte: Tierhomöopathie, in diesem Zusammenhang hat Herr Letsch RepWare, das Computerrepertorium für Tiere entwickelt.
Zurzeit beschäftigt sich Herr Letsch hauptsächlich mit der Entwicklung von Präparaten zur Ausleitung von Schadstoffen und Zuführung von Nährstoffen. Diese stehen in Kürze allen Tierheilpraktikern zur Verfügung.
Dozent an der Paracelsus Schule Regensburg
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