Strichmännchentechnik
VERBESSERE DIE BEZIEHUNG ZU DEINEM TIER
„Unsere perfekten Gefährten haben nie weniger als vier Füße.“ Sidonie Gabrielle Colette
Tiere spielen in unserer Gesellschaft eine so wichtige Rolle. Sie sind treue Begleiter, die unseren Alltag bereichern und uns bedingungslose Liebe schenken. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen ihre Vierbeiner wie Familienmitglieder behandeln, manche sie sogar als Partner, Kinderersatz oder Seelentier betrachten. Dass diese Nähe nicht ohne Folgen bleibt, liegt auf der Hand.
WENN DAS BLATT SICH WENDET
Schwierigkeiten führen nicht selten dazu, dass das selige Lächeln, das uns normalerweise über das Gesicht huscht, sobald wir nur an unser Tier denken, verschwindet und sich stattdessen die ganze Palette anderer Gefühle zeigt: Wir sind genervt, frustriert, ängstlich, ungeduldig, verzweifelt … Oft sind es die ganz normalen, vorhersehbaren Dinge, die unser Zusammenleben belasten: das Sauberkeitstraining eines Welpen, das viel länger dauert als erwartet; die Herausforderungen, die es zu meistern gilt, wenn sich ein Tier aus dem Tierschutz an seine neue Umgebung gewöhnen muss; die von Jahr zu Jahr größer werdende Flut von Zecken, welche die Katze in die Wohnung, manchmal sogar in unser Bett schleppt; die Kraft und Ausdauer, die es braucht, einen Tiersenior in seinen letzten Monaten zu begleiten etc.
DIE LÖSUNG
Damit solche Probleme zukünftig gut gemeistert werden können, möchte ich heute die Strichmännchen-Technik vorstellen, eine Selbsthilfe-Methode, die ohne großen Aufwand durchgeführt werden kann und schnelle Veränderungen zeigt. Sie hilft uns, alles, was in einer Situation oder Beziehung belastend und negativ ist, zu akzeptieren, loszulassen und darauf zu vertrauen, dass genau das Richtige passieren wird. Besonders schön finde ich daran, dass nichts und niemand als „schlecht“ oder „nicht richtig“ dargestellt wird und die Anwendung nur wenige Minuten unserer kostbaren Zeit in Anspruch nimmt.
„Die wahre Liebe ist unermesslich und deswegen unzerstörbar für alle Zeit.“
Joseph von Görres
STRICHMÄNNCHEN-TECHNIK
Die Strichmännchen-Technik wurde vom kanadischen Psychotherapeuten Jacques Martel entwickelt. Es handelt sich um eine hocheffektive Selbstcoaching-Methode, bei der zur Verbesserung unserer zwischenmenschlichen Beziehungen Strichmännchen gezeichnet werden. Zeichnend wird ein Problem visualisiert und anerkannt. Die entstehenden inneren Bilder und Gefühle sprechen unser Unterbewusstsein an, was zu positiven Veränderungen im Leben führt. Die Betonung liegt auf positiv! Es werden zwar Blockaden gelöst, „durchschnitten“, wie es bei dieser Methode heißt, aber es findet keine Abtrennung von der Person statt. Nur negative Emotionen und Gedankenschleifen, Abhängigkeiten und belastende Verstrickungen, die uns das Leben schwer machen, werden durchtrennt. Was bleibt, ist die Liebe. Liebe als das Höchste und Größte, als das Unzerstörbare. Manchmal wird diese Methode mit dem Wind verglichen. Mit einer kräftigen Brise, welche die Wolken der Erwartungen, Ängste und Unsicherheiten verweht und den Blick auf den wunderschönen blauen Himmel freigibt, von dem warm die Sonne herabstrahlt. Eines Tages saß ich vor einem Blatt Papier und zeichnete Strichmännchen, um das Verhältnis zu einer Kollegin zu verbessern, die mir gerade mit ihrer ständigen Bevormundung auf die Nerven ging. Warum arbeite ich so fleißig an meinen zwischenmenschlichen Beziehungen, ohne jemals daran zu denken, diese wunderbare Technik auch für die Beziehung zum Tier anzuwenden, fragte ich mich. Das muss doch genauso funktionieren, und Verstrickungen und Abhängigkeiten gibt es dort zu genüge. Unweigerlich musste ich an das Telefonat denken, das ich gerade geführt hatte, in dem es um eine Tierkommunikation mit einem Hund ging. Am anderen Ende der Leitung flossen Tränen, als mir die Tierhalterin mit brüchiger Stimme von ihrer Angst erzählte, die sie bei dem Gedanken erfüllte, dass ihr Tier eines Tages über die Regenbogenbrücke gehen wird. Da war so viel Trauer und Herzschmerz, welche die unendliche Liebe zu ihrem Tier überschatteten. Das war der Tag, an dem ich begann, Katzen, Pferde und Hunde als Strichmännchen zu zeichnen, um zuerst einmal meine eigenen Tierbeziehungen von Disharmonien zu befreien. Und siehe da, der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten! Als nächstes musste meine Tochter als Versuchsobjekt herhalten. Was sie mit ihrem Pferd erlebte, grenzte schon fast an ein Wunder. So begann ich voller Begeisterung, meinen Klienten davon zu erzählen. Wenn auch nur der Hauch einer Chance bestand, dass sie es umsetzen würden, legte ich mit Erklärungen los. Denn, und das ist vielleicht ein winzig kleiner Nachteil an dieser wunderbaren Methode, jeder muss sie für sich und sein Tier selbst durchführen.
PRAKTISCHE ANWENDUNG
Man braucht ein weißes Blatt Papier, einen Stift und eine Schere. Die Technik besteht aus 7 Schritten, und es ist wichtig, dass man sich immer an die vorgegebene Reihenfolge hält. Sie muss schriftlich gemacht werden und – gemäß der Redewendung „Steter Tropfen höhlt den Stein“– gerne öfter. Häufiges Wiederholen ebnet im Unterbewusstsein den Weg für transformative Veränderungen. Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass manchmal auch bei nur einmaliger Anwendung gute Erfolge erzielt werden.
SCHRITT 1
Man legt sein Blatt quer und zeichnet sich auf die linke Seite. Man kann seinem Strichmännchen ein Erkennungsmerkmal geben, das ist aber kein Muss. Ich male mich immer mit meinen Locken. Dann schreibt man seinen Vornamen (einer genügt) und seinen Nachnamen darunter.
Schritte 3 und 4
© M. von der Brüggen
SCHRITT 2
Auf die rechte Seites des Blattes malt man sein Tier, darunter schreibt man dessen Namen. Auch ihm kann man ein Erkennungsmerkmal geben. Es muss sich auch gar nicht um ein Tier handeln, mit dem es Probleme gibt. Nach meiner Erfahrung tut die Anwendung der Technik jeder Beziehung gut. Einfach mal ausprobieren!
SCHRITT 3
Wir malen einen Kreis mit Strahlen um uns herum. Ob lange oder kurze Strahlen, viele oder wenige, dafür gibt es keine genaue Anweisung. Wichtig ist, dass wir von einem Lichtkreis umgeben sind. Dann sagen wir die Worte „Ich wünsche mir das Allerbeste für mich. Auch wenn ich nicht genau weiß, was das Beste für mich ist. Das Universum wird es schon wissen!“ So fokussieren wir uns automatisch darauf, dass Gutes geschehen wird.
SCHRITT 4
Nun malen wir einen Lichtkreis um das Tier und sagen dazu „Ich wünsche mir das Allerbeste für x (hier den Namen des Tieres einsetzen). Auch wenn ich nicht genau weiß, was das Beste für x ist. Das Universum wird es schon wissen!“
SCHRITT 5
Jetzt zeichnen wir einen Lichtkreis um uns und das Tier. Dazu sagen wir „Ich wünsche mir für mich und x (Namen einsetzen) nur das Allerbeste. Auch wenn ich nicht weiß, was das Allerbeste für uns ist. Das Universum wird es schon wissen!“
Schritte 5 und 6
© M. von der Brüggen
Schritt 7
© M. von der Brüggen
SCHRITT 6
Im sechsten Schritt zeichnen wir sowohl bei uns als auch bei unserem Tier die 7 Hauptchakren ein und verbinden sie miteinander. Jede einzelne Verbindung steht für eine bewusste oder unbewusste Verstrickung, die zwischen mir und dem Tier auf der Ebene der verbundenen Energiezentren besteht. Die Chakren liegen auf der Körpermitte. Zeichne sie ungefähr so ein, wie es auf den Abbildungen zu sehen ist, und verbinde die Chakren beginnend mit dem Wurzelchakra von unten nach oben. Das Kronenchakra ist das letzte.
DIE 7 CHAKREN SIND Das Wurzelchakra liegt am unteren Ende der Wirbelsäule Das Sakralchakra auf Höhe des Unterbauchs Das Solarplexuschakra auf Höhe des Oberbauchs Das Herzchakra auf Herzhöhe Das Halschakra an der Kehle Das Stirnchakra zwischen den Augenbrauen Das Kronenchakra oben auf den Scheitel
SCHRITT 7
Im letzten Schritt nimmt man eine Schere und zerschneidet das Blatt in der Mitte, sodass die Verbindungen zwischen den Energiezentren getrennt werden. Man kann das Blatt aber auch einfach zerreißen. Während man die Verbindungen trennt, sagt man die Worte „Ich akzeptiere, ich akzeptiere, ich akzeptiere. Danke, danke, danke.“ Abschließend schaut man sich die beiden Hälften noch einmal an und sagt „Danke, es ist vollbracht!“ Das war´s! Man hat die Übung erfolgreich durchgeführt. Das Papier kann nun einfach in den Papierkorb geworfen werden und das Wunder kann geschehen!
MARTINA VON DER BRÜGGEN
TIERHEILPRAKTIKERIN
TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE Homöopathie, Tierkommunikation, Heilströmen, Meditation, Autorin
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