Pruritus - Starker Juckreiz
HAUT UND FELL SPIEGELN KÖRPER UND SEELE WIDER
In den letzten Monaten häuften sich bei mir in der Praxis Fälle mit Hunden, die unter starkem Juckreiz leiden. Dabei fiel mir auf, dass auch viele Hunde betroffen sind, die gebarft werden. Die Hundebesitzer berichteten mir dann, dass ihr Tierarzt eine Futtermittelallergie vermutete, woraufhin teure Tests gemacht und das Futter anschließend umgestellt wurde. Nach einigen Wochen trat das Problem allerdings erneut auf.
ABKLÄRUNG DURCH EINEN TIERHEILPRAKTIKER
Meist sind die Gewebe der einzelnen Organe mitToxinen, Medikamenten, Umweltgiften und Endprodukten von synthetischen Zusätzen belastet, sodass der tierische Körper reaktionsverzögert arbeitet.
In meiner Praxis schaue ich mir das Tier im Ganzen, den Besitzer, das Training und die Familie an. Dann analysiere ich die Futterration und prüfe, was gut und was eher schlecht ist, denn oftmals liegt das Problem woanders begraben, sodass bereits eine kleine Umstellung oder die Gabe natürlicher Zusätze das eine oder andere Problem verschwinden lassen. Die eine Therapie oder Creme für juckende Haut von Hunden gibt es nicht, ebenso wenig das spezielle Futter. Das Problem muss ganzheitlich betrachtet werden.
ALLES, WAS REINKOMMT, MUSS AUCH WIEDER RAUS
Daher empfehle ich in den meisten Fällen eine Ausleitkur mit anschließender langsamer Futterumstellung. Gifte und chemischeZusätze lauern überall, sie belasten unsere Umwelt und unser Tier ebenso wie uns selbst. Bei jedem Organismus, der überfordert ist, werden Haut und Augen zum Notausgang. Viele Gifte (auch Pestizide) gelangen über Jahre und Jahrzehnte unkontrolliert in die Umwelt, daher sollte immer eine Ausleitkur in Betracht gezogen werden. Die Leber unserer Hunde leistet Schwerstarbeit. Zwar kann sie sich in vielen Fällen selbst regenerieren, aber bei den ständigen Konfrontationen mit Medikamenten, Umweltgiften und chemischen Zusätzen wird auch sie irgendwann krank. In der Folge treten oft Juckreiz und Ekzeme auf, da der Körper versucht, die Gifte und Stoffwechselschlacken über die Haut loszuwerden. Viele Hunde riechen dann sehr unangenehm, und die Besitzer fangen an, die Hunde zu baden, nicht wissend, dass sie es damit nur noch schlimmer machen, denn ein Hund braucht definitiv keine Badewanne.
Gleiches gilt, wenn ein Hund an einem Hautpilz oder Milbenbefall leidet. Auch dann sollte eine Ausleitkur als Primärtherapie ins Auge gefasst werden. Die meisten Kuren, die von den Firmen angeboten werden, erstrecken sich über einen Zeitraum von 5 – 8Wochen (z.B. PerNaturam, 42 Tage).
WAS BEWIRKT EINE AUSLEITKUR?
Unterstützung der Leber, z.B. mit Mariendistel Unterstützung der Niere, z.B. mit Ackerschachtelhalm, Birke oder Brennnessel
Förderung der Darmentgiftung, z.B. mit Zeolith Entgiftung des ganzen Systems, z.B. mit Spirella
Die einzelnen Kräuter werden nach Plan dem Hund ins Futter gemischt. Meist wird das „Lebermittel“ zur Nacht bzw. am Abend gegeben, da die Leber nachts entgiftet und regeneriert. Das „Nierenmittel“ wird tagsüber bzw. morgens gegeben, damit das Tier während des Tages entgiftet. Das „Darmmittel“ wird durchgängig gegeben, damit der Darm die gelösten Stoffe und Schlacken abgeben kann. Generell kann eine Kur im Frühjahr und im Herbst gemacht werden.
WAS GIBT ES NACH DER AUSLEITKUR ZU BEACHTEN?
Naturgesundes Futter ohne synthetische Zusätze (Beutetier-Prinzip)
Fütterung von guten Ölen (z.B. Hanföl) Ergänzung mit Mineralien und Spurenelementen Aufbau des Darm (dort sitzt das Immunsystem, das aktiviert werden soll, damit sich der Hund schnell regenerieren kann)
Hat man das Problem im Griff, sollte man sich nach Futterumstellung und Darmaufbau der Haut widmen, um diese widerstandsfähig zu machen und Eintrittspforten für Bakterien, Pilze und Co. verhindern. Hier bieten sich Betacarotin, Vitamin C, Kieselsäure und B-Vitamine an (Bierhefe nicht vergessen). Ein gewisser Anteil an Linol- und Linolensäure trägt dazu bei, dass der Haut- und Fellstoffwechsel wieder ins Gleichgewicht gebracht wird. Ungesättigte Fettsäuren sorgen dafür, dass Zellstoffwechsel und Zellteilung wieder normal funktionieren können.
Milben und Pilze sollten als Dauergäste, weniger als Feinde angesehen werden. Eine gute Flora auf der Haut und im Körper (Darmflora) hält unsere Tiere und uns selbst gesund. Alles lebt in einer Symbiose. Ist der Hautstoffwechsel gestört, werden Milben und Pilze zum Problem. Werden dann noch die Abstände der Therapien immer kürzer, ist eine naturbezogene Behandlung sinnvoll und bietet einen langen und gesunden Schutz für unsere Hunde bzw. Tiere.
TIERHEILPRAKTIKERIN
Marina Sailer
TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE Pferdetraining, Jungpferde-Ausbildung, Artgerechte Pferdehaltung, Stresspunktmassage für Pferde und Hunde, Laboruntersuchungen, Ernährungsberatung
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