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Greiskraut: Gefährliche Schönheit

AdobeStock 222270867Hübsch sieht sie aus, die gelbe Blüte vom Greiskraut (Kreuzkraut), die durch ihre Form an ein großes Gänseblümchen erinnert. Charakteristisch sind ihre 13 Blütenblätter und ein bei älte ren Pflanzen meist rötlich gefärbter Stiel.

UNWISSENHEIT SCHÜTZT VOR SCHADEN NICHT

Viele Pferdebesitzer glauben, dass das Greiskraut erst im Juli blüht. Das trifft beim Jakobs-Greiskraut auch zu. Doch es gibt über 1.000 Arten Greiskraut. Bereits im Mai blüht das Frühlings-Greiskraut am Straßenrand und die pusteblumenartigen Samen säen sich bis 50 Meter weit aus.
Das Gift des Greiskrautes (Pyrrolizidin-Alkaloide) ist leberschädigend und krebsauslösend. Auch Menschen sollten Hautkontakt mit der Pflanze meiden. Laut Schulmedizin gibt es weder ein Gegengift noch ein Mittel zur Heilung, wenn das Tier bereits Symptome zeigt. Meist verendet es innerhalb weniger Tage. Man unterscheidet eine akute Vergiftung (einmalige Aufnahme einer großen Menge) von einer chronischen Vergiftung (wiederholte Aufnahme kleinerer Mengen über einen längeren Zeitraum). Die chronische Vergiftung wird vom Tierhalter nicht bemerkt, da die Pflanze auch im Heu ihren Giftgehalt nicht einbüßt. Man kann Greiskraut im Heu auch nicht zuverlässig erkennen. Untersuchungen haben bereits in Kuhmilch, Honig, Salat und Kräutertee das Gift des Greiskrautes gefunden.

AdobeStock 157769223WAS KANN MAN TUN?

Die Weide absuchen und großflächig ausstechen ist das Mittel der Wahl, aber Achtung: Die Pflanze blüht erst im zweiten Jahr. Im ersten Jahr erkennt man sie nur an ihrem rosettenartigen Wuchs. Leider wird sie bereits in diesem Zustand von den Tieren gefressen und enthält noch keine warnenden Bitterstoffe.

Zeigt das Tier bereits Symptome wie

  • Appetitlosigkeit
  • Konditionsschwäche
  • Krusten an Maul und Fesseln
  • Verdauungsstörungen (Kolik, Durchfall, Verstopfung)
  • Wesensänderungen (Mattigkeit, Tobsucht, zielloses Wandern)

kann man nach jetzigem Wissensstand nur mit Kräutern Leber und Nieren stärken und die Vergiftung homöopathisch behandeln.

FALLBEISPIEL

Nico, ein 25-jähriger Friese, macht Hoffnung. Auf seiner Koppel fand man mehrere kleine abgefressene Pflanzen des Frühlings-Greiskrautes. Der Wallach zeigte bereits Symptome wie Schweißausbrüche, verweigerte 2 Tage lang sein Heu und war nicht sonderlich belastbar. Nico stand mit erhobenem Kopf auf der Koppel und schaute sich die Landschaft an. Die Schleimhäute und der Kot waren glücklicherweise unauffällig und er wirkte munter. Seine Therapie bestand aus einer täglichen Kräutermischung (Mariendistelsamen, Süßholz, Löwenzahn, Artischocke), die er über seinen Hafer gestreut bekam, und 1 kg Heucobs. Am ersten Behandlungstag gab ich ihm zusätzlich 10 Globuli Arsenicum album C200 als Einmalgabe und täglich 10 Globuli Flor de pietra D6. Am zweiten Behandlungstag hatte er immerhin 3 kg Heu innerhalb von 24 Stunden gefressen. Am dritten Tag schaffte er 5 kg Heu. Zusätzlich bekam er ab diesem Tag einen Teelöffel Bockshornkleesamen als Appetitanreger. Nach einer Woche war sein Fressverhalten wieder normal und es konnte mit ihm behutsam die Arbeit wieder aufgenommen werden. Flor de pietra D6 wird er 14 Tage lang erhalten, die Kräuterkur 6 Wochen.

KRISTIN WANDERERKRISTIN WANDERER
TIERHEILPRAKTIKERIN

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
Tierhomöopathie, Tierpsychologie, Tierkommunikation, Bach-Blüten, Familienaufstellung für Tiere

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