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Der Goldhamster

Eines der beliebtesten "Anfängerhaustiere" für Kinder ist der Goldhamster . Die Eltern sollten sich jedoch informieren und den Kindern erklären, dass die Goldhamster erstens keine Spielzeuge sind und zweitens recht empfindlich reagieren.

Hier einige Informationen für Kinder und Eltern:

Die großen schwarzen Augen weisen darauf hin, dass der Hamster ein dämmerungs- und nachtaktives Tier ist. Das sollte beim Kauf unbedingt berücksichtigt werden, damit es später keine Enttäuschung gibt. Der Hamster sieht sehr schlecht, kann aber Schatten und Bewegungen erkennen. Das schlechte Sehen wird jedoch durch den besonders gut ausgeprägten Geruchssinn ausgeglichen. Er erkennt damit sein Revier, seine Jungtiere, seine Gruppe und auch seinen Pfleger wieder. Von großer Bedeutung ist seine Nase auch bei der Nahrungssuche. Selbst über die Qualität der Mahlzeit (das haben Versuche ergeben) gibt sie ihm Auskunft.

Ebenso gut wie der Geruchssinn, wenn nicht sogar besser, ist das Gehör des Hamsters ausgebildet. Michael Mettler schreibt in seinem sehr guten Buch (m.E. das Beste "Hamsterbuch" schlechthin), dass der Hamster selbst eine Fliege an der Wand entlang laufen hören kann. Teilweise kommunizieren die Jungtiere mit der Mutter im Ultraschallbereich, so ist es verständlich, dass laute Geräusche für den Hamster beängstigend und gleichzeitig auch regelrecht schmerzhaft sind. Ein Hamsterkäfig sollte nie in einem Raum stehen, in dem laute Musik gehört oder mit lauten Werkzeugen bzw. Haushaltsmaschinen gearbeitet wird. Nach einer relativ kurzen Eingewöhnungszeit lässt sich der Hamster jedoch von normalen Alltagsgeräuschen (z.B. Staubsauger, Telefonklingeln) nicht mehr stören. Er faltet beim Schlafen einfach seine Ohren, um mehr Ruhe zu haben.
Kinder sollten angewiesen werden, niemals mit den Tasthaaren zu spielen oder daran zu ziehen, da sie neben der Nase, sehr wichtige Orientierungshilfen des Hamsters sind.

Obwohl die Beine des Hamsters sehr kurz sind, sind sie dennoch sehr kräftig. Die Vorderpfoten haben vier Finger und einen zurückgebildeten Daumen, die Hinterbeine haben fünf Zehen. Die Beine dienen zum Graben, Klettern, zur Körperpflege und zum Festhalten der Nahrung. Das Klettern wird beim Goldhamster durch ausgeprägte Ballen auf den Hinterbeinen unterstützt. Hamster markieren mit Hilfe von Duftdrüsen ihr Revier. Die beiden Flankendrüsen der Goldhamster werden oft fälschlicherweise für Tumore gehalten.

Die beiden Schneidezahnpaare der Hamster wachsen ständig nach. Damit sie nicht zu lang werden, muss für genügend Nagemöglichkeiten gesorgt werden. Die 6 Backenzähne des Hamsters wachsen nicht nach.
Die Backentaschen des Hamsters kann man mit Fug und Recht als eine tolle "Erfindung" der Natur bezeichnen. Sie bestehen aus zwei Hautsäcken, die vom Mäulchen bis hinter die Schultern reichen. Sie werden zum Transportieren von Vorräten und Nistmaterial (bis zu 18 Gramm) verwendet. Sie dienen aber auch aufgeblasen zur Abwehr von kleineren Fressfeinden und als "Schwimmweste", falls der Hamster einmal ins Wasser fällt. Interessant ist, dass in den Backentaschen oftmals die Jungen getragen werden. Der Hamstermagen besteht aus zwei Kammern, dem Vor- und dem Haupt- bzw. Drüsenmagen. Der Vormagen ist für die Vorverdauung zuständig, im Hauptmagen wird die Nahrung schließlich vollständig verdaut.

Die Geschlechtsbestimmung:

Die Geschlechtsbestimmung ist bei ausgewachsenen Goldhamstern recht einfach. In den meisten Fällen muss er dazu nicht einmal umgedreht werden. Hamsterweibchen sind rundlicher gebaut und haben auch ein rundes Hinterteil, während die Böckchen schlanker sind und ein eher spitzes Hinterteil haben. Die Hoden sind in der Regel gut erkennbar, da sie für ein solch kleines Tier überdurchschnittlich groß sind. Von Hamsterneulingen werden sie oft, so wie die Duftdrüsen, mit Tumoren verwechselt.

Krankheiten des Hamsters:

Bei artgerechter Haltung werden Hamster nur selten krank. Sollte sich dennoch einmal eine Krankheit einstellen, ist von Eigenexperimenten dringend abzuraten, der Hamster sollte schnellstmöglich zu einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker gebracht werden.

9 Punkte, auf die Hamster extrem empfindlich reagieren:

1. gestörter Schlaf durch Lärm und durch ständiges Geweckt werden
2. wenn andere Tiere im selben Raum gehalten werden
3. ständiger Käfigwechsel, unbekannte Umgebung
4. mangelnde Käfighygiene
5. verdorbenes Futter (im Käfig immer nach verdorbenen Futterresten Ausschau halten und entfernen!)
6. falsches Trinkwasser
7. Temperaturschwankungen
8. schlechte Frischluftzufuhr
9. Falsches Käfigzubehör (Hamsterwatte sollte durch unbedrucktes und unparfümiertes Klopapier ersetzt werden, zuviel Plastik schadet, Steine oder Äste müssen mit Heißwasser gereinigt werden, bevor man sie in den Käfig gibt...)

Krankheitssymptome sind:

* Er verhält sich anders als sonst
* Er schläft fast nur noch
* Er mag sein Lieblingsfutter nicht mehr, frisst nichts mehr
* seine Augen tränen und das Näschen ist feucht
* Husten, Niesen
* Wucherungen
* Veränderung der Exkremente (der Kot wird weich bis formlos; verklebtes Fell im Afterbereich)

Besonders rasches Handeln ist geboten wenn ein Hamster Durchfall bekommt, da dieser sehr schnell zum Tode führen kann. In diesem Fall muss das Saftfutter, auch Knabberstangen und Drops, sofort aus dem Käfig entfernt werden und es muss anstatt Wasser Kamillen- oder ein leichter Schwarztee angeboten werden. Es sollten vermehrt Weizenkörner und Zwieback verfüttert werden, da die Weizenkörner stopfen und Zwieback besonders leicht verdaulich ist. Sollte sich der Durchfall nicht innerhalb von 24 Stunden gebessert haben, muss sofort ein Tierarzt oder Tierheilpraktiker aufgesucht werden.

Im Laufe einer Durchfallbehandlung verlieren Hamster oftmals an Gewicht. Nach Beseitigung des Problems müssen die Hamster dann wieder "aufgepeppelt" werden. Dazu eignet sich Babybrei (z.B. Alete Gemüsebrei, auch mit Hühnerfleisch), allerdings muss darauf geachtet werden, dass der Brei weder Honig noch normalen Zucker oder Traubenzucker enthält. In den Brei kann gemahlenes Hamsterfutter, Hirse und dergleichen untergemischt werden. Das Gewicht des Hamsters sollte täglich zur gleichen Zeit kontrolliert und notiert werden.

Weitere Krankheitssymptome:

* Stark riechender Urin, bröseliger "Schleim" am Ende der Harnröhre
* Veränderungen der Haut
* Gewichtsverlust ohne Durchfall.

Für diesen Gewichtsverlust kann es verschiedene Gründe geben:

1. abgebrochener Zahn,
2. Zahnfleischentzündung,
3. unspezifische Infektion,
4. Schwächung durch Medikamente während einer Therapie.

In diesen Fällen sollte sofort fachlicher Rat eingeholt werden!

Wenn ein Hamster zu einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker gebracht werden muss, eignen sich für den Transport im Zoohandel erhältliche Transportboxen am besten. Die Box darf nicht mit Streu ausgefüllt werden, sondern ist mit einem alten Handtuch oder mit Taschentüchern auszulegen, damit der Hamster sauber ist, wenn er zur Untersuchung kommt. Außerdem kann er nach einer eventuellen Operation oder einer Salbenbehandlung sauber gehalten werden.

Wenn es auf das Ende zugeht:

Wenn ein Hamster so schwer erkrankt, dass jede weitere Behandlung für ihn eine Qual wäre, ist es zwar eine schwere, doch richtige Entscheidung, ihn einschläfern zu lassen. Beim Tierarzt (Heilpraktiker dürfen keine Einschläferungen vornehmen) sollte darauf bestanden werden, dass das Tier eine Narkose bekommt, bevor ihn die Todesspritze von seinen Leiden erlöst.

Der Alterungsprozess eines Hamsters (durchschnittliche Lebenserwartung 1,5 bis 2,5 Jahre) setzt meistens im Alter von 1,5 Jahren ein. Das Hamsterfell wird dann immer lichter und struppiger, der Hamster schläft mehr und verliert seine Aktivität. In der Regel verliert auch das früher heißgeliebte Laufrad völlig an Bedeutung. Oftmals werden die Bewegungen unsicher, die Augen erscheinen müde und der Rücken wird krumm.

Meistens verlieren die Tiere im Alter auch an Gewicht und werden recht mager. Das kann zwar am Alter liegen, es können aber auch Zahnprobleme sein. Es ist wichtig die Zähnchen regelmäßig zu überprüfen. Sinnvoll ist es, nun auch nährstoffreiche Breie zu füttern, die aus gemahlenen Zwieback, Hirse, Sesam, gemischt mit Babybrei (z.B. Hipp Frühkarotten oder Alete Zartes Gartengemüse) hergestellt werden. Mit Nüssen und Sonnenblumenkernen muss nun nicht mehr so sparsam umgegangen werden, die Gabe von tierischem Eiweiß jedoch kann eingeschränkt werden, da der Bedarf im Alter sinkt.

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