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Hauterkrankung Mauke: THP-Labor Vetscreen

201602 Mauke1Mauke gehört zu einer der häufigsten Hauterkrankungen (Ermatosen) beim Pferd. Dieser Begriff deckt aber nur einen Teil der- Dermatosen der unteren Gliedmaßen ab und ist kein spezifisches Krankheitsgeschehen, sondern vielmehr ein allgemeines Reaktionsmuster der Pferdehaut, das viele mögliche Ursachen haben kann. Die Zeitdauer der Erkrankung und Reaktion auf therapeutische Maßnahmen können sehr unterschiedlich ausfallen.

Auslöser sind z. B. Bakterien wie Staphyloccocus aureus, Dermatophilus congolensis und/oder Chorioptesmilben, aber auch Hautpilze können beteiligt sein. Eine über das Immunsystem ausgelöste Hautentzündung ist ebenfalls möglich.
Die Mauke betrifft meist den hinteren Abschnitt der Fessel, kann sich aber auch nach oben und vorne ausbreiten. Weiß behaarte Hautbereiche scheinen empfänglicher zu sein. Die Hinterbeine sind häufiger betroffen und die Erkrankung wird vor allem bei adulten Pferden beobachtet. Pferde mit langem Fesselbehang tragen ein erhöhtes Risiko, an Mauke zu erkranken. In den langen Haaren können sich Schmutz und Feuchtigkeit sammeln, die Haut reizen und eine Eintrittspforte für Erreger schaffen. Betroffen sind deshalb insbesondere Kaltblüter, Friesen und andere Rassen mit langen Behängen, wie z. B. die Tinker.
Der Hautentzündung geht normalerweise eine Verletzung der oberflächlichen Hautschichten voraus. Dauerhaft feuchte oder unhygienische Haltungsbedingungen, Abschürfungen oder auch Verletzungen, z. B. durch Dornengebüsche auf der Weide, Reizstoffe im Boden von Reithallen oder aus der Einstreu, können Ursache für eine mechanische Schädigung der Haut sein. Auch Parasiten wie die Chorioptesmilbe können die oberflächliche Schicht der Haut schädigen und damit den Weg frei machen für Bakterien, Pilze etc., um sich dort festzusetzen.
Anfangs kommt es zu einer Hautrötung in der Fesselbeuge und einem entzündlichen Ödem. Die Haut beginnt zu schuppen, es kommt zu Flüssigkeitsaustritt aus den Gefäßen und zu Haarausfall oder Krustenbildung. Dieses Stadium kann unterschiedlich schmerzhaft sein und ist mit ständigem Juckreiz verbunden. Wegen des ständigen Juckreizes stampfen die Pferde häufig mit den Hufen. Dies ist meist ein Hinweis dafür, dass Chorioptesmilben beteiligt sind. Einige Pferde lahmen. Häufig folgt eine Besiedelung mit Bakterien, die Entzündung verschlimmert sich. Oft ist ein faulig riechender Gestank zu verzeichnen.
Für einen Therapieerfolg ist es wichtig, spezifisch und so früh wie möglich in das Krankheitsgeschehen einzugreifen. Das Verbessern der Lebensumstände ist essenziell. Ein sauberer Stall mit trockener Einstreu und hygienisch einwandfreien Verhältnissen ist elementar in der Behandlung. Je nach Schmerzhaftigkeit sollte das Pferd Boxenruhe haben oder auf einem trockenen und staubarmen Boden leicht bewegt werden. Der Fesselbehang müsste ggf. gekürzt werden. Trockene, dicke Krusten können mit einer Fettsalbe eingerieben werden, um sie leichter ablösen zu können. Bei der Entfernung der Krusten muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu neuen Blutungen kommt und damit wieder neue Eintrittspforten für Erreger geschaffen werden. In vielen Fällen ist ein Verband für die Zeit der Behandlung notwendig, bei trockener Hautoberfläche sind Verbände meistens nicht vonnöten. In manchen Fällen ist das Scheren und Säubern der Gliedmaßen so schmerzhaft, dass eine Ruhigstellung oder sogar eine Vollnarkose notwendig wird. Selbst bei sehr gewissenhafter Behandlung kann es sein, dass diese nicht anschlägt. Auch in den Fällen, in denen es zunächst zu einem Behandlungserfolg kommt, treten oft Rückfälle auf. Viele Fälle benötigen Jahre bis zur vollständigen Erholung und bei einigen bleibt eine chronisch verdickte Haut zurück mit der Tendenz, Rückfälle zu erleiden. Es ist also darauf zu achten, frühzeitig eine Therapie zu beginnen, um die Heilungschancen zu steigern. Die Prognose hängt von den Krankheitsursachen ab, ob diese klar identifiziert werden konnten, und von der Dauer der Erkrankung. Um die Krankheitsursachen zu ermitteln, sollten Haut- bzw. Haarproben, Krusten oder Abstriche ins Labor geschickt und diese parasitologisch, mykologisch und bakteriologisch untersucht werden. Wenn Sie Fragen hierzu haben, rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail. Wir helfen Ihnen gerne!

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