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Nandu: Der Strauss zur Haustierhaltung

Nandu mit KükenRhea americana

Kleiner als ein Strauß und singend nur als Baby und in der Balz

Die Nandus sind südamerikanische Laufvögel, die bis zu 25 Kilogramm schwer werden und eine Rückenhöhe von ca. einem Meter aufweisen. Sie können eine Geschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometer erreichen bei einer Schrittweite von 50 bis 60 Zentimeter, wobei diese auf bis zu eineinhalb Meter gesteigert werden kann. In der Balzzeit stößt der Hahn einen längeren tiefen und weittragenden Ruf aus. Dieser Ton veranlasste die Indianer, diese Vögel Nandu zu nennen. In der Balzzeit führt er verschiedene Tänze aus, welche 5 bis 10 Hennen um ihn versammeln lassen. Der Hahn baut nicht nur das Nest von etwa einem Meter Durchmesser, er übernimmt auch die Brut der Eier und die alleinige Erziehung der nach gut fünf Wochen später schlüpfenden Küken.


Hundefutter, Obst und Gemüse – alles schmeckt gut

Nandus fressen in der Gefangenschaft Kräuter, Gräser und Früchte, wie z. B. Wassermelone, Äpfel, Birnen und auch Möhren, die klein geschnitten werden sollten, Salat und spezielles Straußenfutter. Ab und zu Körner oder ein Stückchen Brot als Leckerbissen nehmen sie ebenfalls gerne an. In der Natur fressen Nandus Frösche, Geckos und Echsen. Da wir das in der Haushaltung nicht bieten können bzw. wollen, sollte man darauf achten, dass man ihnen ab und zu tierisches Eiweiß verfüttert. Wird ausschließlich Straußenfutter verfüttert, erübrigt sich dies, ansonsten ab und zu ein wenig gutes Hundetrockenfutter (Senior) ohne künstliche Zusatzstoffe geben. Hier gehen die Meinungen allerdings auseinander. Ich halte z. B. nichts von Schweinefutter, was aber einige Züchter durchaus füttern. Es mag zwar preisgünstiger sein, aber bestimmt nicht gesünder.


In guter Gesellschaft mit Lamas und Alpakas

Nandus lassen sich gut mit anderen Tieren, wie z. B. mit Alpakas oder Lamas vergesellschaften. Im Sommer picken sie dann sogar die Insekten aus dem Fell der Kameliden, die sich das natürlich gerne gefallen lassen.


NanduNaturheilkundlich gut zu behandeln

Ab und zu kommt es bei diesen Tieren durch unterschiedliche Ursachen zu Entzündungen der Augen. Augentrost ist ein Kraut, das auch bei Laufvögeln Anwendung findet. Das Kraut hilft bei Entzündungen der Augenlider und der Augenbindehaut, bei Gerstenkörnern und bei funktionellen Sehstörungen. Eine äußerliche Anwendung in Form von Umschlägen und Waschungen kann gut mit einer innerlichen Behandlung, z. B. in Form von Euphrasia D4, kombiniert werden. Sollten Umschläge nicht möglich sein, füllen Sie Euphrasiatee in eine Sprühflasche und sprühen Sie das Auge einfach damit ein. Wichtig ist dabei, dass die Flasche sauber ist, um nicht noch mehr Erreger ins Auge zu bringen.
Auch Verletzungen, die oft durch Stress ausgelöst werden, kommen bei Laufvögeln ab und zu vor. Betroffen sind meist die Füße und der Kopfbereich. Nandus erschrecken sich besonders durch Knallgeräusche, daher sollte man mit den Jägern sprechen, bevor diese aktiv werden, damit man entweder seine Tiere vorher sichern kann oder aber die Jäger genügend Abstand vom Gehege einhalten. Auch jagende Hunde können nicht nur Bissverletzungen hervorrufen, sondern die Laufvögel derart hetzen, dass diese gegen Gegenstände, wie Zäune oder Stallwände, laufen können. Kommt es durch solche Geschehnisse zu Verletzungen, sollten diese unverzüglich behandelt werden. Um weiteren Stress mit Einfangen und Fixieren zu vermeiden, eignen sich bei leichten Verletzungen am besten Wundsprays auf Kräuterbasis zur Behandlung. Durch Ablenkung (Futter) kommt man meist so nah an die Vögel heran, dass die Wunde gut versorgt werden kann. Wenn die Wunde durch Sand verschmutzt ist, ist eine vorherige Reinigung natürlich unerlässlich. Hierzu eignet sich am besten der Einsatz einer Wassersprühflasche. Im Handel werden einige Fertigpräparate angeboten, wie z. B. Dr. Schaette Wund- Pflege-Spray oder CD Vet Wund Ex Forte, die ebenfalls verwendet werden können. Wichtig dabei ist die regelmäßige Behandlung. Meist muss nicht sehr lange behandelt werden, da die Wundheilung bei diesen Vögeln relativ schnell eintritt. Bei schweren Bissverletzungen sollte sofort ein Tierarzt gerufen werden. Zur Unterstützung der Behandlung eignet sich Traumeel als homöopathisches Kombinationspräparat. Bei einem adulten Vogel dann zwei bis drei Mal am Tag sechs Tropfen auf ein Stück getrocknetes Brot oder Zwieback geben, denn das nehmen die Vögel gerne an.

Generell ist zu sagen, dass Laufvögel sich sehr gut naturheilkundlich behandeln lassen. Bewährt haben sich dabei insbesondere die Phytotherapie und die Homöopathie.


Sylvia Esch-Völkel Sylvia Esch-Völkel
Tierheilpraktikerin
seit 1991 in Delbrück

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Tätigkeitsschwerpunkte:

  • Bioninformative Diagnosen und Therapien
  • Homöopathie
  • Phytotherapie
  • Nosoden-Therapie
  • Autorin mehrerer Bücher und Fachartikel
  • Dozentin an den Paracelsus Schulen

Fotos: Shutterstock, Esch-Völkel

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