Dermatitis beim Kaninchen - Fallstudie
Anamnese
Der Patient ist ein 8-jähriges, kastriertes Löwenkopfböckchen. Der Kaninchen-Senior Bieni lebt zusammen mit seiner Partnerin in einem Zimmergehege. Die Fütterung erfolgt ausschließlich durch Gemüse, Wiese und Heu. Seit ca. sieben Wochen leidet das Kaninchen an einer felllosen, schuppigen und juckenden Stelle direkt hinter dem Kopf im Genick- und oberen Schulterbereich. Außer den beiden Kaninchen leben noch drei Freigänger-Katzen mit im Haushalt.
Symptome
Neben der kahlen, schuppigen Stelle im Fell litt das Kaninchen an leichtem Juckreiz und versuchte sich die betreffende Stelle durch extreme Drehung des Kopfes zu benagen oder abzulecken. Das gesamte Fell war stumpf.
Diagnose
Pilz- oder gar Milbenbefall wurden im Vorfeld tierärztlich ausgeschlossen. Jedoch berichtete mir die Patientenbesitzerin von einem Flohbefall der beiden Kaninchen vor ca. zwei Monaten. Aufgrund dessen wurden alle Tiere (auch die Katzen) mit einem Antiparasitenmittel behandelt. Das Kaninchengehege wurde gereinigt und desinfiziert. Der Teppich wurde ebenfalls erneuert.
Aus der Anamnese heraus konnte ich dann auch genau die Stelle lokalisieren, auf welche die Besitzerin das Antiparasitenpräparat aufgetragen hatte.
Ursachen
Ursache für die juckende, kahle Stelle waren offensichtlich die Toxine im Flohmittel. Diese Gifte können zu Juckreiz, Haar-/Fellausfall und Schuppenbildung führen. Auch gerötete und blutige Stellen sind oft keine Seltenheit.
Jeder Tier- bzw. Menschenkörper verträgt solche Toxine mal mehr oder weniger gut. Da es sich bei dem Kaninchen um einen Senior handelte, ist dessen Körper wohl weniger gut mit der Verarbeitung bzw. Ausscheidung der Gifte im Flohmittel zurechtgekommen. Auch bin ich davon ausgegangen, dass eine der Katzen die Parasiten eingeschleppt hatte.
Behandlung
Das Böckchen erhielt für vier Wochen eine Kur mit Engystol-Ampullen täglich 1 ml oral verabreicht. Bei Engystol handelt es sich um ein homöopathisches Komplexmittel, das u. a. zum Ausleiten von Giften im Körper sowie zur Stärkung des Immunsystems verwendet werden kann.
Die erkrankte Hautstelle wurde zudem täglich mit kolloidalem Silber der Stärke 50 ppm eingesprüht. Kolloidales Silber ist ein natürliches Antibiotikum, welches schon seit dem Mittelalter bekannt ist und binnen weniger Minuten mehr als 650 Arten von Bakterien, Viren, Hefen oder Pilze abtötet. Zudem lindert es den Juckreiz und kann bei innerlicher Anwendung die Histaminausschüttung hemmen. Auch hilft kolloidales Silber bei der Zellerneuerung und soll hier die schnelle Regeneration der Haut unterstützen.
Kolloidales Silber darf nur in Dunkelglasflaschen und nicht länger als ein halbes Jahr aufbewahrt werden. Zudem dürfen die Flaschen nicht in die Nähe von elektrischen Geräten gestellt werden, da die elektromagnetische Strahlung die Wirkung der Silberionen stört und das Wasser dadurch wirkungslos wird.
Heilungsprozess
Nach etwa einer Woche befand sich die Dermatitis im Stillstand. Die Stelle war weder größer noch kleiner geworden.
Nach 14 Tagen konnte man wieder die ersten neu wachsenden Härchen entdecken.
Nach vier Wochen war die erkrankte Stelle etwa nur noch 20% so groß als zu Beginn der Behandlung. Die Schuppenbildung war zurückgegangen, das Fell sehr gut nachgewachsen und der Juckreiz komplett eingestellt. Das Fell des Löwenkopfböckchen Bieni glänzte und der Senior war auf dem besten Weg der Genesung.
Als Alternative hätte man auch Calendula- Urtinktur (verdünnt 1:10) auf die schuppige, felllose Stelle tupfen können. Das darf man jedoch nicht bei offenen, blutigen Wunden tun! Eine wöchentliche Gabe von Sulfur C30 oder Silicea C30 kann hier ebenfalls sinnvoll sein.
SYLVIA RECH
TIERHEILPRAKTIKERIN MIT MOBILER TIERHEILPRAXIS
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